Anlässlich der Verleihung des Theaterpreises Gertrud-Eysoldt-Ring im hessischen Bensheim/Bergstraße betonte Kulturstaatsminister Bernd Neumann: „Das Theater bildet die umfassendste Kunstform, denn es resultiert aus dem Zusammenspiel ganz unterschiedlicher künstlerischer Elemente und Rollen - vom Autor über den Regisseur und die Darsteller bis zum Masken- und Bühnenbildner. Indem das Theater immer an die Unmittelbarkeit des Geschehens auf der Bühne und im Zuschauerraum gebunden ist, stellt es eine spezifisch öffentliche Sparte der Kunst dar. Diese Form der Öffentlichkeit hat stets einen ausgeprägten Bezug zum kommunalen Leben, zum Ort des Theaters, zum Stadtgespräch. Theater sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft.“
Weiter erklärte der Staatsminister: „Vor dem Hintergrund der kritischen Lage der öffentlichen Haushalte stellt sich die Frage: Können wir uns eine so umfangreiche, öffentlich finanzierte kulturelle Infrastruktur in Deutschland weiterhin leisten? Brauchen wir sie alle, die 150 Theater, aber auch die 130 Orchester, die die öffentliche Hand finanziert? Meine Antwort ist eindeutig: Ja! Es ist die Kultur, die unser Wertefundament bildet, es sind die Künste, die uns zum Reflektieren ermuntern. Kunst ist nicht das Sahnehäubchen, sondern die Hefe im Teig. Der kulturelle Reichtum unseres Landes und seine Attraktivität auch im Ausland hängen nicht zuletzt mit unserer vielfältigen und dichten Kulturlandschaft zusammen!“
Der Gertrud-Eysoldt-Ring ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für Theaterschaffende in Deutschland. Anlässlich des 25. Jubiläums erhalten dieses Jahr zwei Schauspieler den mit 10.000 Euro dotierten Theaterpreis. Kirsten Dene wurde für ihre Lebensleistung geehrt, außerdem für ihre Rollen an der Schaubühne Berlin und am Wiener Burgtheater. Nachwuchsschauspieler Alexander Khuon vom Deutschen Theater Berlin wurde ebenfalls ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis für junge Regisseure ging an Kevin Rittberger.
Der Gertrud-Eysoldt-Preis wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Stadt Bensheim verliehen. Zu den in der Vergangenheit prämierten Schauspielern gehören unter anderem Ulrich Mühe, Klaus Maria Brandauer und Nina Hoss.
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