Heute fand im Kulturausschuss des Europäischen Parlaments eine Anhörung zum Entwurf des EU-Kulturförderprogramms Kreatives Europa 2014-2020 statt. Insgesamt wurden vier Experten – Valerio Caruso, Cineuropa, David Hesmondhalgh, Institute of Communications, Radu Mihaileanu, Filmregisseur und Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat –zu dem Programmentwurf befragt.
Übereinstimmend unterstrichen alle Experten, dass bei aller Wertschätzung und Bedeutung der Kulturwirtschaft in Europa das zukünftige Kulturförderprogramm insbesondere dem nicht gewinnorientierten Kultur- und Medienprogramm zugutekommen soll. Weiter wurde von allen Experten der Nutzen einer Zusammenlegung beider Programm (Kultur und Media) bezweifelt. Die Programme richten sich an verschiedene Zielgruppen und haben verschiedene Dimensionen des Kultur- Medienbereiches im Blick.
Vermisst wurde von den Experten im Programmentwurf die Wertschätzung der ideellen Dimension und des Wertes von Kultur für jeden Einzelnen und die Gesellschaft. Die Kritik der Experten stieß bei den Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf offene Ohren. Auch sie vermissen im Programmentwurf die Berücksichtigung des Wertes von Kultur für Europa. Scharf wurde von den Abgeordneten die mangelnde Konkretion und Budgetierung des Programms kritisiert.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagt: "Die Beratungen zum künftigen EU-Kulturförderprogramm haben begonnen. In der Expertenanhörung wurden viele Kritikpunkte benannt, die von der Kommission ernst genommen werden sollten. Wir setzen jetzt auf den weiteren Dialog mit den Mitgliedern des Europäischen Parlaments, um den Programmentwurf zu verbessern. So wie die Europäische Kommission sich das Programm vorstellt, darf es nicht umgesetzt werden, da waren sich heute die Abgeordnete und die angehörten Experten einig."
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Quelle
http://www.kulturrat.de