Die Kulturminister der EU-Staaten haben mit Blick auf die tragischen Ereignisse in der Redaktion von Charlie Hebdo am 7. Januar in Paris eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht.
Auf Initiative der EU-Ratspräsidentschaft wurde sie in enger Abstimmung zwischen der lettischen Kulturministerin Dace Melbārde und ihrer französischen Amtskollegin Fleur Pellerin ausgearbeitet. Alle Kulturministerinnen und -minister der EU-Mitgliedsstaaten schlossen sich der Initiative an.
Darin bekräftigen sie die Bedeutung der künstlerischen Freiheit sowie der Meinungsfreiheit in der Europäischen Union. Sie brachten zum Ausdruck, die Meinungsfreiheit und das Recht von Künstlern zum freien Schaffen zu verteidigen.
Für Deutschland hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters das Papier unterzeichnet.
Die vollständige Erklärung finden Sie im Internetangebot der EU-Ratspräsidentschaft. https://eu2015.lv/de
GEMEINSAME KUNDGEBUNG DER KULTURMINISTER DER EUROPÄISCHEN UNION
Inoffizielle Übersetzung
Am Mittwoch dem 7. Januar hat ein Terroranschlag auf das Büro der Satirezeitung Charlie Hebdo in Paris zwölf Menschen getötet, die meisten von ihnen Journalisten und Künstler, die für die Zeitung arbeiten.
Trotz regelmäßiger Morddrohungen haben sie geschworen, ihre Meinung weiter frei zu äußern und dies mit Humor und Talent. Sie wurden ermordet weil sie Karikaturen gezeichnet und veröffentlicht haben. Diese entsetzliche Tat sollte sie für immer zum schweigen bringen, die Veröffentlichung der Zeitung beenden und die Freiheit zu denken, zu reden und zu schaffen einschränken. Diese Freiheiten sind Kernwerte europäischer Demokratie. Sie sind allgemeingültige demokratische Werte.
In dieser Zeit des Trauerns und tiefer Traurigkeit verurteilen wir, die Kulturminister der Europäischen Union, diese sinnlose Unmenschlichkeit, die versucht, unsere Werte in brutalster Weise zu untergraben.
Entschlossen drücken wir unseren Glauben aus, dass künstlerische Freiheit und Redefreiheit beständig und unerschrocken in den Herzen unserer gemeinsamen europäischen Werte liegen. Frankreich und seine Verbündeten in der EU schützen diese Werte und fördern sie weltweit. Wir bestätigen unsere Entschlossenheit dies auch in der Zukunft so zu tun.
Wir, die Kulturminister der Europäischen Union, akzeptieren die Versuche der Terroristen, uns ihre Standards aufzusetzen, nicht. Seit Anbeginn der Zeit ist die Kunst eine Inspiration für Reflektion und neue Ideen und kämpft gegen Intoleranz und Ignoranz. Die Meinungsfreiheit in einer kulturell vielfältigen Umgebung setzt diese Ideen in einen bedeutenden Dialog.
Wir, die Kulturminister der Europäischen Union, stehen in Solidarität um die Meinungsfreiheit zu verteidigen und schwören die Rechte von Künstlern frei schaffen zu können, zu beschützen.
Absätze