Die jazzahead! kann einen enormen Erfolg verbuchen. Zum ersten Mal seit den Zehnerjahren knackte das Festival die 20.000er-Grenze: Mehr als 23.000 Besucher:innen kamen von Mittwochabend bis Sonntagmittag. Die 130 Konzerte zwischen Jazz, Funk, Afrobeat, Electronica und weiteren Genres waren vor mehr als 40 Bühnen überall in Bremen bestens besucht. Darunter 38 internationale Showcase-Konzerte (neun davon mit Bands aus der Partnerregion Spanien, Frankreich, Schweiz), die einen Querschnitt durch den Jazz von heute zeigten: junge Talente und etablierte Bands.
Partnerland 2026: Schweden
Mit der Übergabe des Staffelstabes an das künftige Partnerland der jazzahead! endete die Messe am Sonntag, den 27. April. Es wird ein Land, das Europas Jazz seit Langem prägt: Schweden. Christian Gutschmidt, Referatsleiter Internationales der Stadt Bremen, überreichte einen Seesack mit Geschenken aus Bremen und den diesjährigen Partnerländern an Anneli Strömqvist.
Die Botschaftsrätin für kulturelle Fragen der Schwedischen Botschaft in Berlin sagte: „Bereits in den 1950er und 60er Jahren reisten schwedische Musiker nach Deutschland, um zu spielen, zu touren und zusammenzuarbeiten. Deutsche Musiker ließen sich von dem nordischen Klang und der Melancholie inspirieren. Dass Schweden nun einen besonderen Fokus auf der jazzahead! bekommt, ist nicht nur eine Anerkennung unserer lebendigen Jazzszene. Es ist auch eine Gelegenheit, das reichhaltige schwedische Ökosystem von Musikern, Produzenten, Bookern, Festivals und Netzwerken sichtbar zu machen. Es ist eine Einladung, weiter zusammen zu arbeiten. Um die bereits bestehenden Verbindungen zwischen Schweden und Deutschland zu vertiefen und die Zukunft des Jazz in Europa gemeinsam zu gestalten.“
Fachprogramm für Branchenprofis
Die jazzahead! ist jährlich DER Marktplatz für Jazz-Professionals weltweit. Der Deutschlandfunk stellte fest, dass die Messe als Treffpunkt längst fest im Kalender der Profis steht, um sich auszutauschen oder Konzerte zu buchen. Über 3.000 Fachteilnehmende kamen bis zum 26. April zur Messe Bremen. In 50 Diskussionen und Workshops wurden Themen wie KI und Medien-Trends behandelt.
Eine Präsentation stellte die Geburtsstunde des französisch-deutschen Kooperationsprojektes CooProg Music dar. Eine pünktlich zur jazzahead! gelaunchte Plattform für Nachhaltigkeit und Green Touring, die Konzerttourneen effizienter machen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der Live-Branche verkleinern will.
Clubnight am 25. April
Künstler:innen aus der ganzen Welt gab es bei der traditionell am Freitag stattfindenden Clubnight zu erleben. Lange galt die Nacht mit 85 Konzerten in ganz Bremen als die kleine Schwester der Showcases. Doch am 25. April waren die Clubs, Bars, Museen und Theater besser gefüllt denn je – und schon jetzt haben viele auf der Messe vertretene Landesverbände sich dafür angemeldet, auch 2026 hier Konzerte veranstalten zu können.
Neue Umsonst-Bühne für Bremen: Jazzport
„I’m in a Bremen state of mind“, sang Max Mutzke mit seiner deepen Soul-Stimme, Billy Joel covernd. Der deutsche Ausnahmesänger war am 24. April der erste Headliner beim Jazzport, der neuen von der Stadt geförderten Umsonst-Bühne der jazzahead! An drei Abenden lockte die Open-Air-Spielstätte mit sechs Live-Acts etwa 6.000 Besucher:innen an – ein Ausrufezeichen und ein frischer Kultur-Magnet für ganz Bremen.
Hervorragender Live-Sound
Die kenianische Perkussionistin, Sängerin und Gitarristin Kasiva Mutua gab am Freitagabend gleich zwei umjubelte Konzerte. Sowohl auf der neuen Jazzport-Bühne als auch in den Messehallen brachte die energiegeladene Musikerin das Publikum zum Tanzen und Mitsingen. Später sagte sie, sie habe in ihrer professionellen Karriere wohl nie einen besseren Live-Sound erlebt – nicht selbstverständlich für ein unter Zeitdruck agierendes Festival. Die Qualität der Live-Abmischung in den Messehallen, im Schlachthof und am Jazzport wurde auch von Fachpresse und Publikum einmütig gelobt.
Deutscher Jazzpreis zurück in Bremen
Eine weitere gute Nachricht: nächstes Jahr wird die Verleihung des renommierten Deutschen Jazzpreises wieder am jazzahead!-Wochenende in Bremen stattfinden: am 25. April 2026. Dazu Katja Lucker, Geschäftsführerin der Initiative Musik:
„Die Verleihung des Deutschen Jazzpreises im Rahmen der jazzahead! 2026 sendet ein starkes Signal für seine Bedeutung als wichtigste bundespolitische Auszeichnung im Jazz. Diese Partnerschaft stärkt die Synergien zwischen den Fachteilnehmer:innen der jazzahead! als wichtigsten Treffpunkt der nationalen und internationalen Jazzszene und den Akteur:innen des Deutschen Jazzpreises. Sie unterstreicht gleichzeitig unser Bekenntnis zur internationalen Strahlkraft des Preises.“
Bitte notieren: die nächste jazzahead! findet vom 22. bis 26. April 2026 statt – zum 20. Mal!