Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) fordert Kay Metzger, Intendant des Nordharzer Städtebundtheaters, auf, bei der geplanten Personalreduzierung eine überproportionale Belastung im Orchesterbereich abzuwenden. Die Anzahl der Musiker soll von 45 auf 35 reduziert werden, was einer Verkleinerung des Ensembles um ca. 25 Prozent entspräche. Damit wäre das Orchester wesentlich mehr von den Einsparungen betroffen als alle anderen Bereiche des Theaters.

Noch Anfang dieser Woche betonte Metzger gegenüber der Presse, dass Kürzungen in "einem fairen Querschnitt durch das ganze Haus" vorgenommen würden. "Für die Musiker klingt diese Aussage wie der blanke Hohn", sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. "Bevor Musiker gekündigt werden, sollten zunächst alle anderen Möglichkeiten diskutiert werden. Daran aber zeigt Herr Metzger bis heute kein Interesse. Auch andere Theaterstandorte haben wirtschaftliche Probleme; dort wird jedoch nach sozialverträglichen Lösungen gesucht. Daran sollte Herr Metzger als Intendant schon allein aus künstlerischer Hinsicht ein großes Interesse haben. Mit einem 35-köpfigen Orchester lassen sich sehr viele Werke nicht mehr aufführen", ergänzt Mertens.

Die Versammlung des Zweckverbandes Nordharzer Städtebundtheater tagt nächsten Dienstag. "Sollten die Landräte und Bürgermeister diesen Kulturkahlschlag beschließen, wäre für Haustarifverhandlungen zukünftig kein Raum mehr vorhanden. Ich hoffe sehr, dass es doch noch zu einer Verhandlungslösung kommt; wir sind bereit dazu", sagt Mertens abschließend.

V.i.S.d.P.
Gerald Mertens

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