Berlin - In einem öffentlichen Festakt im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt hat die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) dem Intendanten des WDR, Fritz Pleitgen, den "Hermann-Voss-Kulturpreises der deutschen Orchester" verliehen. In Anwesenheit des Bundespräsidenten und vor über 1000 Gästen und Besuchern würdigte der Geschäftsführer der DOV, Gerald Mertens, die besonderen Verdienste Pleitgens um die deutsche Rundfunk- und Orchesterlandschaft.
Als Intendant des Westdeutschen Rundfunks und als Vorsitzender der ARD habe sich Pleitgen immer wieder unüberhörbar in kulturelle Fragen eingemischt. Stets habe er sich für den Erhalt und die Existenzberechtigung der Rundfunkorchester und -chöre neben den kommunalen Orchestern stark gemacht.
Wörtlich sagte Mertens: "Die Rundfunkensembles sind die musikalische Grundversorgung für solche Hörerschichten, die eben nicht den Weg in die Konzertsäle der größeren Stadt finden. Außerdem sind die Rundfunkorchester unverändert wichtig für das Spielen zeitgenössischer Musik oder von Uraufführungen. ... Regelmäßige Konzertübertragungen der Rundfunkklangkörper, aber auch der kommunalen Orchester, sind ein unersetzlicher Bestandteil unserer Musikkultur. Der Westdeutsche Rundfunk ist seit Jahrzehnten die einzige ARD-Anstalt, die regelmäßig und flächendeckend auch das Wirken der kommunalen Orchester durch Live-Übertragungen und Konzertmitschnitte dokumentiert."
In einem von Finanzsorgen geplagten Umfeld "werden die Persönlichkeiten immer wichtiger, die auch inhaltlich etwas zu sagen haben. Persönlichkeiten, die mahnen, die Einspruch erheben, die dabei glaubwürdig sind und die ihre Überzeugungen vermitteln können. Die deutsche Musik- und Rundfunkkultur hat international eine unverändert große Bedeutung, national aber nur eine kleine Lobby. Es ist wohltuend zu wissen, Herr Pleitgen, dass Sie dazu gehören!"
Abschließend mahnte Mertens die Bewahrung der deutschen Musikkultur als einen wesentlichen Teil der nationalen Identität an.
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