Freie Ensembles und Orchester stehen für künstlerische Exzellenz,
Innovationsfreude und neue Formen der Zusammenarbeit – basisdemokratisch, flexibel, gemeinschaftlich. Doch noch immer dominiert ein Fördersystem, das vor allem kurzfristige künstlerische Projekte fördert und damit die Realität dieser professionellen Klangkörper verfehlt. Mit der heute veröffentlichten Positionierung zur Strukturförderung fordert FREO eine förderpolitische Neuausrichtung: weg von punktueller Projektlogik, hin zu verlässlichen Strukturen und langfristiger Entwicklungsperspektive.
„Die Projektförderung führt in vielen Fällen zu struktureller Ausbeutung. Musiker:innen übernehmen Management, Öffentlichkeitsarbeit und Buchhaltung neben ihrer künstlerischen Arbeit – meist unbezahlt. Das ist kein Zukunftsmodell, sondern ein Problem, das wir jetzt angehen müssen“, so Lena Krause, Geschäftsführerin von FREO.
Das Policy Paper analysiert die Ergebnisse einer breit angelegten Grundlagenstudie zu freien Klangkörpern in Deutschland und zieht Schlussfolgerungen aus dem erfolgreichen Förderprogramm NEUSTART KULTUR. Es formuliert konkrete
Anforderungen an künftige Förderprogramme, darunter:
- mehrjährige Förderzeiträume mit Planungssicherheit,
- Festbetragsfinanzierung statt Fehlbetragsförderung,
- weit gefasste zuwendungsfähige Ausgaben,
- Förderung von Strukturen, Prozessen und Probenarbeit – nicht nur
Endprodukten.
„Die freie Szene beweist seit Jahrzehnten, wie resilient, innovativ und relevant sie ist. Jetzt ist es Zeit, ihre Arbeitsrealität endlich auch bedarfsgerecht in Förderprogrammen abzubilden“, so Krause weiter.
Das vollständige Policy Paper steht auf der FREO-Website zum Download bereit.