Heute hat die unabhängige Jury der EU-Kommission sich für Essen als Europäische Kulturhauptstadt 2010 ausgesprochen. Damit ist eine wichtige Vorentscheidung gefallen.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann erklärte hierzu: "Ich möchte Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger und allen seinen Mitstreitern ganz herzlich zu diesem Erfolg gratulieren. Essen hat mit seinen Vorschlägen für das Jahr 2010 ein sehr überzeugendes Programm als künftige Kulturhauptstadt vorgestellt. Die anschauliche Essener Bewerbung zeigt, wie weit sich das Ruhrgebiet inzwischen von dem alten Klischee einer Industrieregion mit den sprichwörtlichen "rauchenden Schloten" entfernt hat. Essen kann zu der europaweiten Debatte über den Strukturwandel alter Industrieregionen in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche seine eigenen Erfahrungen beitragen. Essen und seine Nachbarstädte sind über Städtepartnerschaften europaweit eng vernetzt, dies hat der Essener Bewerbung sicherlich besonderen Schub verliehen."

Der Kulturstaatsminister würdigte zugleich die Bewerbung der sächsischen Stadt Görlitz: "Wir sollten nicht vergessen, dass Deutschland mit Essen und Görlitz zwei hervorragende Kandidaten in die Endrunde geschickt hat. Die Entscheidung für Essen ist daher leider auch eine Entscheidung gegen Görlitz, das sich mit der Qualität seiner Bewerbung nicht hinter Essen verstecken musste. Ich habe daher die Jury angesichts zweier ausgezeichneter Bewerbungen um ihre Aufgabe nicht beneidet."

Nach dem Vorschlag der Jury wird das Europäische Parlament zur Wahl der Europäischen Kulturhauptstadt Stellung nehmen. Anschließend legt die Europäische Kommission dem Ministerrat den Entwurf einer Entscheidung vor.
Die Entscheidung des Ministerrates stellt dann formell den endgültigen Zuschlag an die Kandidaten dar. Vermutlich trifft der Rat der Kulturminister diese Entscheidung Mitte November 2006.