Die von der Bundesregierung geplante „Arbeitsmarktumlage“, auch Ausbildungsabgabe genannt, würde die Theaterhaushalte in doppelter Weise belasten und wäre am Theater unsinnig. Darauf weist die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) hin. Zum einen brächte die Zwangsabgabe erhebliche Mehrbelastungen für die Kommunen mit sich. Die Gemeinden befürchten Kosten von 300 Millionen Euro. Dadurch würde der Druck auf die freiwilligen Leistungen weiter ansteigen, mit den bekannten negativen Auswirkungen auf die Theaterfinanzierung. Zum zweiten ergäbe sich für die öffentlich getragenen Theater eine Ausbildungsabgabe in Höhe von ca. sechs Millionen Euro! Auch die Privattheater würden von dieser Abgabe erfasst. „Dabei gibt es im künstlerischen Bereich, mit Ausnahme bestimmter künstlerisch-technischer Bühnenberufe, keinen vom Gesetzgeber normierten Ausbildungsgang. Wenn die Verfassung schon den Ausbildungsweg zu künstlerischen Berufen frei stellt, kann darauf logischerweise keine Abgabe für eine solche Ausbildung erhoben werden. Hier stehen sich zwei Prinzipien kontradiktorisch gegenüber, deren Auflösung ein Thema der neu eingesetzten Enquete-Kommission sein sollte,“ so GDBA-Präsident Hans Herdlein in der jüngsten Ausgabe der „Bühnengenossenschaft“. Von der Arbeit der Enquete Kommission „Kultur in Deutschland“, die im Oktober 2003 vom Bundestag eingesetzt wurde, solle eine Signalwirkung ausgehen, dass die Kultur bei den härter gewordenen Verteilungskämpfen keinen Schaden nimmt. Die bedrängte finanzielle Lage der Kommunen „dürfe nicht dazu führen, die freiwilligen Leistungen zurückzunehmen,“ hieß es bei einem Treffen der Kommissionsvorsitzenden Gitta Connemann (CDU) mit dem Sprechergremium des Deutschen Kulturrates Ende März.

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Quelle: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA)