Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt die Planungen der Stadt Köln, eine „Kulturabgabe“ auf Übernachtungen in der Domstadt einzuführen. Die Hoteliers sollen fünf Prozent jedes Netto-Übernachtungspreises an die Stadt zahlen, die diese Mittel für kulturelle Zwecke nutzen will.

Die finanzielle Lage der Kommunen ist prekär. In den letzten Jahren wurden ihnen in zunehmendem Maße ohne finanzielle Entschädigung Aufgaben übertragen, aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise sinken die Gewerbesteuereinnahmen, der im Zuge des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes gesunkene Mehrwertsteuersatz für Hotelübernachtungen von 19% auf 7% reißt zusätzliche Löcher in die kommunalen Haushalte.

Die Stadt Köln steht vor großen finanziellen Problemen. Sie plant unter anderem massive Einsparungen im Kulturbereich. Das würde letztlich auch zu Lasten der Hotels und ihrer Gäste gehen, denn sie profitieren in besonderem Maße von attraktiven Kulturangeboten. Damit Gäste in die Städte kommen, ist eine attraktive kulturelle Infrastruktur unerlässlich. Speziell in Köln ist Kultur neben dem Messegeschäft ein wesentlicher Faktor für Hotelübernachtungen.

Die Kölner Verwaltung muss sicherstellen, dass die zusätzlichen Mittel aus der Kulturabgabe tatsächlich der Kultur zufließen und nicht im großen schwarzen Loch des kommunalen Haushalts verschwinden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Initiative der Stadt Köln, eine Kulturabgabe einzuführen, ist vernünftig und zu begrüßen. Gerade die Kölner Kulturangebote sind ein wichtiger Grund, in der Domstadt zu übernachten. Köln zeigt, dass es kreative Lösungen geben kann, um die kulturellen Strukturen in den Städte und Gemeinden auch in finanziell schweren Zeiten zu sichern. Wir hoffen, dass die Initiative erfolgreich ist.“

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