Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI hat im Rahmen einer festlichen Preisverleihung am 6. September 2007 im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin die Gewinner des Deutschen Kulturförderpreises bekanntgegeben: In der Kategorie große Unternehmen (mehr als 2.000 Mitarbeiter) konnte die Philip Morris GmbH für das Projekt "PINK“ die Auszeichnung entgegennehmen. In der Kategorie mittlere Unternehmen (200 bis 2.000 Mitarbeiter) erhielt die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft den Deutschen Kulturförderpreis für das Projekt "ACADEMY“. In der Kategorie kleine Unternehmen (bis 200 Mitarbeiter) gewann die Stadtsparkasse Magdeburg mit dem Projekt "4. Internationaler Telemann-Wettbewerb“.

Das Projekt "PINK“ der Philip Morris GmbH, München, bietet kunstfernen Bevölkerungsgruppen museumspädagogische Führungen durch die Pinakothek der Moderne in München. Die Jury begründete ihre Entscheidung für die Philip Morris GmbH und das Projekt „PINK“ unter anderem mit: "Philip Morris hat seit dem Beginn der Planungen für die Pinakothek für dieses Projekt Verantwortung übernommen und sich nicht auf die Rolle als einmaliger Geldgeber oder modischer Event-Sponsor zurückgezogen. […] Das Unternehmen legte vielmehr 2003 ein langfristig ausgelegtes, mit Museumspädagogen entwickeltes Programm mit dem schönen Namen PINK auf. Es geht dabei um Kunstvermittlung für Gruppen der Bevölkerung, die nicht mal eben ins Museum gehen […]. Es geht beispielsweise um Führungen für Blinde und Sehbehinderte oder Jugendliche aus sozialen Brennpunkten, Frauen aus Frauenhäusern. In drei Jahren wurden insgesamt 2078 Besucher von PINK-Führern durch die Ausstellungen der Pinakothek geführt. Das Programm wird wissenschaftlich begleitet und ständig weiterentwickelt.“

Mit "ACADEMY“ bietet die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft, Berlin, 13 bis 19jährigen Jugendlichen eine integrative Bühnenkunstschule. Die Jury in ihrer Begründung für die GASAG und das Projekt "ACADEMY“: "Mit ACADEMY hat die GASAG ein Kulturprojekt von großer sozialer und kultureller Relevanz realisiert, durch dessen hohe Reichweite viele Jugendliche kulturell gefördert werden. Seit dem Start im Sommer 2003 wurden insgesamt 180 Jugendliche in der ACADEMY ausgebildet. Die GASAG übernimmt mit diesem beispielhaften Projekt Verantwortung für die junge Generation an ihrem Standort, verbessert langfristig die Chancen der Jugendlichen im Bildungs- und Ausbildungsbereich und fördert die interkulturelle Verständigung. Dieses edukative und zugleich integrative Projekt mit seinem hohen künstlerischen Anspruch möchten wir mit dem diesjährigen Deutschen Kulturförderpreis in der Kategorie mittlere Unternehmen auszeichnen.“

Stadtsparkasse Magdeburg, Magdeburg, fördert mit dem Projekt "4. Internationaler Telemann-Wettbewerb“ einen ganz auf die Werke Telemanns konzentrierten Musik-Wettbewerb mit streng an der Alten Musik orientiertem Reglement. Die Jury in ihrer Begründung: "Uns gefiel die hohe kulturelle Relevanz, zumal "Alte Musik“ – um die es hier geht – ansonsten wenig gefördert wird. Uns gefiel auch die große soziale Relevanz, das integrative Konzept zur Förderung junger Musiker aus dem In- und Ausland. Und schließlich fanden wir es besonders bemerkenswert, dass dieser Wettbewerb 2007 schon zum vierten Mal stattfand, und damit das, was wir alle etwas hölzern die Nachhaltigkeit nennen, gewahrt wurde. Hinter dem Wettbewerb steckt ein kreatives Förderkonzept, das langfristig angelegt und ebenso anspruchsvoll wie kreativ ist. Das Lob, diesen Wettbewerb gefördert und dadurch überhaupt erst ermöglicht zu haben, gebührt der Stadtsparkasse Magdeburg, deren Stiftung Kunst und Kultur dieses Projekt unterstützt.“

Der Deutsche Kulturförderpreis wird vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI in Kooperation mit Handelsblatt und Süddeutsche Zeitung für herausragende unternehmerische Kulturförderung vergeben. Prämiert wurden kreative Förder- und Sponsoringkonzepte, die Risikobereitschaft zeigen, auf Nachhaltigkeit angelegt sind und einen Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Kulturinstitution beinhalten. Insgesamt hatten sich über 120 Unternehmen um den Preis beworben.

Unter den mehr als 300 Gästen aus Wirtschaft, Kultur, Medien und Politik waren Mario Adorf (Schauspieler), Max Hollein (Direktor Schirn Kunsthalle, Städel Museum und Liebieghaus Frankfurt am Main), Sir Peter Torry (Botschafter, Botschaft des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland), Dr. Clemens Börsig (Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Bank, Vorstandsvorsitzender Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI), Dr. Arend Oetker (Geschäftsführender Gesellschafter Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG, Vizepräsident BDI, Präsident Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Vorsitzender des Gremiums Bildende Kunst des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft), Marietta Slomka (ZDF) und Dr. Ulrich Köstlin (Mitglied des Vorstands Bayer Schering Pharma AG).

Der Jury gehörten in diesem Jahr Mario Adorf (Schauspieler), Dr. Clemens Börsig (Vorstandsvorsitzender Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI, Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Bank), Prof. Ernst Elitz (Intendant Deutschlandradio), Dr. Stephan Frucht (Geschäftsführer Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI), Prof. Thomas Heilmann (CEO Scholz & Friends), Hans Werner Kilz (Chefredakteur Süddeutsche Zeitung), Isabel Pfeiffer-Poensgen (Generalsekretärin Kulturstiftung der Länder), Markus Schächter (Intendant ZDF) und Bernd Ziesemer (Chefredakteur Handelsblatt) an.

Dr. Clemens Börsig, Jury-Vorsitzender, hob die Qualität der Wettbewerbsbeiträge hervor: "Die vielen Einsendungen von hochkarätigen Förderkonzepten haben gezeigt, dass der Kulturstandort Deutschland mehr denn je auch vom gesellschaftlichen Engagement der Unternehmen lebt. Unabhängig von Größe und Umsatz legen Einzelunternehmer, Mittelstand und Großkonzerne eine beachtliche Kreativität bei der Unterstützung von Künstlern und Kulturschaffenden an den Tag.“

Die Preisverleihung im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin wurde mit freundlicher Unterstützung der Arcandor AG ausgerichtet. Jörg Howe, Leiter Konzernkommunikation der Arcandor AG: "Mit der Unterstützung des Deutschen Kulturförderpreises haben wir einen weiteren Baustein zu unserem Corporate Social Responsibility-Konzept hinzugefügt. Denn durch die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur fördern wir das Verständnis für den Umgang mit Werten, Kreativität und Veränderungsprozessen. Am Ende stehen zufriedenere Mitarbeiter, Kunden und eine bessere Kommunikation mit dem gesellschaftlichen Umfeld unseres Unternehmens.“ Die von dem Dresdner Künstler Eberhard Göschel hergestellte Preisskulptur wurde freundlicherweise von der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH gespendet.

Der Deutsche Kulturförderpreis ist die einzige bundesweite Auszeichnung für unternehmerische Kulturförderung. Mit der Auszeichnung, die erstmalig 2006 verliehen wurde, möchte der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI Unternehmen in ihrem bestehenden Engagement für Kunst und Kultur bestärken sowie Unternehmen, die sich noch nicht in der Kulturförderung betätigen, als Kunst-Mäzene und -Sponsoren gewinnen.

Alle Teilnehmer des Wettbewerbs, die ausführlichen Bewertungskriterien sowie das Programm der festlichen Preisverleihung unter www.kulturkreis.org