Auf der neuen Bühne des Moskauer Bolshoi Theaters wurden am 17. September 2011 in dem Finalkonzert mit dem Moskauer Staatsorchester unter dem international renommierten Dirigenten Asher Fisch die Preisträger der diesjährigen Competizione dell‘Opera gekürt.

Die Preisträger sind:
1. Preis: Roman Burdenko, Bariton, 27, aus Barnaul,
2. Preis: Igor Golovatenko, Bariton, 30, aus Moskau und
3. Preis und Gewinner des Publikumspreises: Mikhail Korobeynikov, Bass, 32, aus Sverdlovskaya.

Hans-Joachim Frey, Vorsitzender der Wettbewerbsleitung äußerte sich hoch zufrieden über den Ausgang des diesjährigen Jahrganges: „Wir haben dieses Jahr das höchste Niveau der Competizione dell‘ Opera seit ihrer Gründung erzielt. Die drei russischen Preisträger waren letztlich die besten und haben verdient gewonnen. Der Wettbewerb hat sich damit als einer der besten seiner Art in der Welt etabliert.“

Wertvolle Sonderpreise in Form von Gastengagements haben renommierte Opernhäuser verliehen:
Gran Theatre del Liceu Barcelona und die Komische Oper Berlin haben den ersten Preisträger Roman Burdenko ausgezeichnet, die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg die Mezzosopranistin Egle Sidlauskaite, 28 Jahre, aus Kaunas in Litauen.

Das Preisgeld beträgt insgesamt € 23.000.-. Außerdem winken den Gewinnern und weiteren Finalisten lukrative Engagements und Auftritte in den großen Opernhäusern der Welt.

Auf einer erfolgreichen Tournee nach Jekaterinburg, St. Petersburg und in die alte Heimat des Wettbewerbes nach Dresden konnte die Preisträger und einige der Finalisten nochmals eindrucksvoll ihr Können unter Beweis stellen. Über 120 Teilnehmer aus 38 Nationen qualifizierten sich in weltweiten Vorausscheidungen, an denen mehr als 700 Sänger teilnahmen, für das Semifinale. Aufgrund der sehr hohen Qualität der Darbietung entschied die hochkarätige Jury erstmalig in der 15-jährigen Geschichte der Competizione dell´Opera nicht nur 10, sondern 12 Sänger für das Finale zu qualifizieren. Der Präsident der Jury Hans-Joachim Frey meint dazu: „Unsere Suche nach den besten Talenten hat dieses Jahr das höchste Niveau in der 15-jährigen Geschichte des Wettbewerbes. Ich bin außerordentlich stolz, dass wir in allen Teilen Russlands, Asiens, Lateinamerikas, den USA und Mitteleuropas so hervorragende junge Sängerinnen und Sänger finden konnten.

Die hochkarätige internationale Jury, bestehend aus Opernintendanten, Festivalleitern, Agentur- und Medienvertreter sowie berühmte Sängerinnen und Sängern, war mehr als beeindruckt von dem hohen Gesamtniveau, das sich konsequent von den Vorrunden bis hin zum Semifinale durchzog.

Das Jahr 2011 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des Competizione dell`Opera: Auf Einladung seines Generalintendanten Anatoli Iksanov fand erstmalig das Semifinale und Finale auf der Neuen Bühne des Moskauer Bolshoi Theaters statt.

Auf Initiative des Vorsitzenden der russischen Regierung und aus Anlass des Italienischen Jahres der Kultur in Russland richtete der Wettbewerb einen besonderen Schwerpunkt auf die Suche nach jungen Talenten in allen Teilen der GUS. So war die Wettbewerbsleitung, bestehend aus Hans-Joachim Frey (Vorsitzender) und Uta-Christine Deppermann nicht nur zu Vorrunden in Moskau und Sankt Petersburg, sondern reiste auch nach Jekaterinburg, Rostov am Don, Ulan-Ude, Minsk, Kiew und Eriwan. Darüber hinaus fanden Vorrunden in Seoul, Shanghai, Santiago de Chile, Buenos Aires, Mexico City, San Francisco, Houston und New York, in Barcelona, Mailand, Zürich, Wien, London und Warschau statt.

Nachdem im letzten Jahr vor allem Vertreter aus dem Lateinamerikanischen Raum die Jury und das Publikum aufhorchen ließen, zeichnete sich dieses Jahr ein Duell zwischen Russland und Asien ab. Im Semifinale standen vornehmlich Sängerinnen und Sänger aus Osteuropa, Südkorea, der Mongolei, und China. Die drei russischen Preisträger gingen als Sieger aus diesem Wettstreit hervor.

Der international renommierte Dirigent Asher Fisch, der das Finale sowie das Galakonzert begleitete, zeigte sich nicht nur über das hohe sängerische Niveau erfreut, sondern auch über die sängerische Entwicklung in Westeuropa besorgt: „Westeuropa muss sich überlegen, wie es mit seiner reichen Musiktradition umgeht. Auf den internationalen Opernbühnen dominieren immer mehr Sänger aus Osteuropa, Russland, Korea und Asien und aus Lateinamerika. Es gibt immer weniger herausragenden Nachwuchs aus Westeuropa und den USA. Hier muss der Westen sich dringend auf die Förderung seines musikalischen Nachwuchses konzentrieren.“

Im Verlauf der letzten 15 Jahre hat die Competizione dell` Opera sich zu einer der bedeutendsten Talentschmieden der Opernwelt etabliert. Dieser Wettbewerb bietet jungen Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit einer vielversprechenden Karriere und eröffnet ihnen den Zugang zur internationalen Opernwelt. Die Besonderheit der Competizione dell`Opera ist neben der Konzentration auf die Italienische Oper die ausgesprochene Internationalität – die Vorrunden erstrecken sich von Asien und Lateinamerika über die USA bis nach Europa und Russland. Auf der Suche nach herausragenden Nachwuchstalenten wurden die Vorrunden von hochrangigen Delegationen wichtiger Kultur- und Wirtschaftsvertreter begleitet.