Mit einem Aufruf zur Stärkung des musikalischen Engagements fand gestern der Parlamentarische Abend des Bundesmusikverbands Chor & Orchester (BMCO) in der Hessischen Landesvertretung in Berlin statt. Direkt in der ersten Woche nach der Regierungsbildung hatte der Bundesmusikverband Chor & Orchester zum Austausch zwischen Politik und Amateurmusik eingeladen. BMCO-Präsident Benjamin Strasser betonte in seiner Begrüßung auf die enge Verzahnung von Politik und Musik: „Die Förderung der Amateurmusik ist Bundespolitik mit Wirkung vor Ort. Die einzelnen Chöre und Orchester profitieren nicht nur von Projektförderung, sondern beispielsweise auch von Fortbildungen für demenzsensibles Musizieren, Strategien zur Nachwuchsgewinnung oder zur Professionalisierung der Vereinsarbeit. Der Amateurmusikfonds hat eine bestehende Lücke in der Bundeskulturförderung geschlossen und muss dringend verstetigt werden.“
Im Podiumsgespräch unterstrich der Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD): „Über 16 Millionen Menschen machen in ihrer Freizeit Musik – das ist eine beeindruckende Zahl. Im Koalitionsvertrag haben wir uns darauf verständigt, solches Engagement gezielt zu stärken.“
Bürokratieabbau ist Respekt gegenüber dem Ehrenam
Neben Abgeordneten und wissenschaftlichen Mitarbeitenden waren auch viele Vertreter*innen der BMCO-Mitgliedsverbände vor Ort. Ihre Forderungen aus der Praxis der Ensembles fasste Verbandspräsident Strasser wie folgt zusammen: „Der Berg an bürokratischen Aufgaben für die fast ausschließlich ehrenamtlich getragenen Ensembles muss dringend kleiner werden. Bürokratieabbau ist keine Verwaltungsfrage, sondern eine Frage des Respekts gegenüber dem Ehrenamt.“