Unter dem Motto #KunstBrauchtGunst sind über 150 professionelle Musikerinnen und Musiker aus ganz Deutschland durch die Innenstadt von Wernigerode gezogen und haben mit einem musikalischen Flashmob ein bundesweites Signal für eine auskömmliche Kulturfinanzierung durch Bund, Länder und Kommunen gesetzt. Begleitet von mehreren hundert Schaulustigen und weiteren Mitwirkenden umrundeten sie im Stadtzentrum symbolisch das Konzerthaus Liebfrauen. „Wir appellieren an die Verantwortlichen bei Bund, Ländern und Kommunen, für eine nachhaltige Finanzierung der Kultur zu sorgen“, sagte unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens während der Abschlusskundgebung vor dem Konzerthaus. Das betrifft vor allem Musik, Konzerthäuser, Musiktheater, freischaffende Musikerinnen und Musiker, Musikschulen und Musikhochschulen.
Der stimmungsvolle Demonstrationszug mit Gesang und zahlreichen Blechbläsern im Gefolge sowie Fanfaren vom Turm des Konzerthauses lud an mehreren Haltestellen zum Mitsingen eines Bach-Chorals mit einem umgedichteten Text ein. „Mit dem musikalischen Flashmob machen die professionellen Musikerinnen und -musiker darauf aufmerksam, dass sich die im Grundgesetz garantierte Freiheit der Kunst nur dann voll entfalten kann, wenn die öffentlichen Hände den finanziellen Rahmen auch entsprechend gestalten“, sagte Mertens.
Wenn sich Kultur und Kunst gesund und lebendig entwickeln sollen, dürfen sie nicht immer wieder auf dem Altar von Haushaltskürzungen geopfert werden. „Einschnitte können die Verantwortlichen rasch beschließen. Aber der Aufbau einer gesunden Kultur-Infrastruktur dauert Jahre bis hin zu Jahrzehnten“, sagte Mertens. Parallel zur Flashmob-Aktion schickte unisono einen offenen Brief an alle Staatskanzleien der Bundesländer sowie die kommunalen Spitzenverbände.