Der Deutsche Kulturrat verlieh am gestrigen Abend in der Stiftung Brandenburger Tor dem früheren Kulturstaatsminister Bernd Neumann den Kulturgroschen, die renommierteste Auszeichnung für kulturpolitisches Engagement in Deutschland. Damit würdigt der Deutsche Kulturrat die acht äußerst erfolgreichen Amtsjahre Neumanns, die durch unablässiges Engagement für Kunst und Kultur gekennzeichnet waren und das Amt des Kulturstaatsministers noch einmal deutlich gestärkt haben.

Die amtierende Nachfolgerin Neumanns, Monika Grütters, lobte in ihrer Eröffnungsrede Bernd Neumanns Kunst der hohen Schule der Politik. Neumann sei stets ein top informierter Macher und Strippenzieher gewesen. Zu Beginn seiner Amtszeit kritisch vom Feuilleton beäugt, schwang sich Neumann innerhalb kurzer Zeit zum "Kulturkönig von Berlin" empor, der den Etat für Kulturausgaben des Bundes kräftig erhöhen konnte.

Kulturratspräsident Christian Höppner hob in seiner Rede hervor, dass Bernd Neumann Kulturpolitik stets auch als einen Teil von Gesellschaftspolitik verstanden habe und damit folgerichtig den Dialog mit der vierten Kraft im Land - der organisierten Zivilgesellschaft - auf Augenhöhe geführt habe. Besonders der Einsatz Neumanns zur Stärkung von Kunst und Kultur in Zeiten der Globalisierung und sein Engagement für den Schutz der kulturellen Vielfalt in Deutschland wie in Europa seien beispielhaft, so Höppner.

Bundestagspräsident Norbert Lammert charakterisierte Bernd Neumann in seiner Laudation als Idealbesetzung für das Amt des Kulturstaatsministers, da er sich wie kein anderer auf dem Parkett der Kulturpolitik bewegte, seine politischen Stärken und seine feste Verankerung in der Fraktion geschickt einzusetzen vermochte und niemals der Versuchung unterlag, Kunst und Kultur statt Kulturpolitik machen zu wollen.

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