Pressekonferenz des Bayerischen Musikrats mit Bernd Sibler
Pressekonferenz des Bayerischen Musikrats mit Bernd Sibler  
Foto:  Bayerischer Musikrat

„Zukunft der Musik in Bayern – Lichtblicke und Problemfelder“ titelte die Pressekonferenz von Bernd Sibler, Präsident des Bayerischen Musikrats nach seinen ersten 200 Tagen im Amt. 

Musik in Schule und Ganztag

Musik in Schule und Ganztag bedarf laut Sibler besonderer Aufmerksamkeit. Vom Schulministerium habe man für diesen Herbst die Zahlen zum Musikunterricht nach Inkrafttreten der neuen Stundentafel in den bayerischen Grundschulen im letzten Jahr angefordert. Sibler dazu: „Hier ist eine zeitnahe Evaluierung unerlässlich. Sollten sich unsere Befürchtungen bestätigen, dass die Zahl der Musikstunden weiter sinkt, muss schnell gegengesteuert werden.“ Eine vom Ministerium in Aussicht gestellte Fortbildungsoffensive Musikpraxis für Lehrkräfte mit Basisqualifikation bezeichnete er als „richtig und wichtig“. 

Vernetzung von Schulen und Musikakteuren

Zur Vernetzung von Schulen und potentiellen Anbietern aus dem Musikbereich will der BMR in diesem Jahr zwei Regional-Konferenzen in Nord- und Südbayern durchführen. Auch in den Kindertagesstätten und Horten solle viel musiziert werden. Die möglichen Anbieter und interessierte Schulen, Kitas und Horte sollen beim „Matching“ unterstützt werden. „Unbedingt gesagt werden muss aber,“ so Bernd Sibler, „dass gute Projekte fehlenden Musikunterricht nicht ersetzen können.“

Zahl der Musikstudierenden und Auswirkungen aus Bayerns Musikkultur

Dass es trotz relativ stabiler Musikstudierenden-Zahlen einen Fachkräftemangel – vor allem im musikpädagogischen Bereich – gibt, muss dringend weiter beobachtet werden. Berichte aus den Hochschulen und Studienergebnisse wiesen darauf hin, dass nach dem Abschluss eines Musikstudiums trotzdem andere Berufsfelder gewählt würden, da die Arbeitsbedingungen für jungen Menschen dort attraktiver zu sein scheinen. Um die Attraktivität für alle Musikbereiche, besonders aber für pädagogische Musikberufe zu stärken, fordert der BMR neue Rahmenbedingungen wie z. B. bessere Bezahlung, flexiblere Arbeitszeiten, andere Stundendeputate, neue Formen des Musikunterrichts. Die künstlerischen Bereiche müssen finanziell abgesichert werden, um auch zukünftig künstlerisch attraktive Programme und zeitgemäße Formate für junges und älteres Publikum anbieten zu können.

Musikförderung im Freistaat: Neue Impulse durch den BMR – Jazzförderung und Gründung des Bayerischen LandesjugendPOPchors

Seit 2019 wurde auf Anregung und unter Einbindung des BMR die Jazzförderung in Bayern stark ausgebaut. Fördergelder für Jazz-Festivals, eine Prämierung für besondere Jazz-Programme, Jazz-Workshops an Bildungseinrichtungen und weitere Förderungen stärken den Jazz in Bayern.
Im Herbst 2024 wurde der neue Bayerische LandesjugendPOPchor gegründet. Er ergänzt das bereits bestehende Angebot eines Bayerischen Landesjugendchores durch unterschiedliche Stimmbildung und anderes Repertoire. Das erfolgreiche Premierenkonzert des Bayerischen LandesjugendPOPchors fand am 06.03.2025 in der Freiheitshalle München statt.

Bernd Sibler: „Die Gespräche mit Kunstminister Markus Blume, Staatskanzlei-Chef Dr. Florian Hermann, Staatsministerin Anna Stolz (Schule) und Staatsministerin Ulrike Scharf (Familie) waren vertrauensbildend und sachorientiert, trotz mancher inhaltlichen Differenzen. Das Geld für die musikalischen Förderprogramme ist gut angelegt, da die Qualität der musikalischen Leistungen hoch und der Gewinn für die Gesellschaft erheblich ist.“