Die Mittel für dieses Jahr sind restlos ausgeschöpft: In seiner achten Förderrunde bewilligte der Aufsichtsrat der Initiative Musik gGmbH fast 700.000 Euro für 9 Infrastruktur- und 20 Künstlerprojekte. „Diesmal lagen uns neunzehn ausgefeilte Strukturanträge, unter anderem für Spielstätten vor. So kommt es,
dass wir allein für Infrastrukturförderung fast 425.000 Euro vergeben haben“, konstatiert Prof. Dieter Gorny, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Initiative Musik. Seit Sommer 2008 wurden durch die Initiative Musik insgesamt 39 Infrastruktur- und 147 Künstlerprojekte bewilligt.

Förderung für Olli Banjo, Johanna Zeul, Von Spar und viele andere

Musik aus den Bereichen Heavy-Metal, Punk, Alternative und Gothic; aus Pop, Rock, Disco, Folk und Jazz sowie aus Dance, Elektro, Soul, House, Blues, Rap, Funk und Weltmusik galt es diesmal zu sichten und seitens des Aufsichtsrates mit einem Votum zu versehen. Im Ergebnis erhalten unter anderem Künstlerprojekte in Flensburg, Halle, Mannheim, Köln, Bad König, Münster, Tabarz, Lüneburg, Berlin und Hamburg eine Unterstützung durch die Initiative Musik.

Olli Banjo lebt in Köln. Als Rapper mit Migrationshintergrund hat er sich mit seinen sozialkritischen Texten in der Hip-Hop-Szene einen Namen gemacht. Dabei gelingt es ihm immer wieder auch schwierige Themen mit einer gewissen Leichtigkeit zu präsentieren, die dazu führt, dass bei Olli Banjo der erhobene Zeigefinger unten bleibt. Letztlich überzeugte auch die musikalische Umsetzung der Rhymes den Aufsichtsrat der Initiative Musik, so dass Olli Banjo im Bereich Produktion, Marketing und Tour durch ihn unterstützt wird.

Auch die Produktion des dritten Albums der Kölner Pop-Band Von Spar wird von der Initiative Musik gefördert. Von Spar gibt es seit 2003. Anfänglich noch von New-Wave-Punk und Electro-Clash beeinflusst, greift die Band mittlerweile verstärkt auf musikalische Wurzeln aus dem eigenen Land zurück. Das Stichwort lautet hier: Krautrock und erfährt in der Variante von Von Spar eine überzeugende Transformation in die Gegenwart, die auch schon im Ausland für Aufmerksamkeit gesorgt hat.

Johanna Zeul kommt aus Berlin und schläft eigenen Angaben nach „mit den Fingern in der Steckdose“. Johanna Zeul ist ein Energiebündel. Sie absolvierte die Mannheimer Popakademie, erhielt unter anderem 2006 den Rio-Reiser-Songpreis und überzeugte nicht zuletzt ihr Publikum sowie die einheimische Presse von „Brigitte“ bis „Rolling Stone“ von ihrem Können, ob solistisch oder mit Band. Die Initiative Musik unterstützt die Produktion und Veröffentlichung des für 2010 geplanten zweiten Tonträgers.

Aber nicht nur Nordrhein-Westfalen und Berlin können sich über positive Projektbescheide freuen. Gefördert werden unter anderem auch: die K-Rings Brothers aus Bad König (Hessen), Escapado aus Flensburg (Schleswig-
Holstein), Get Well Soon aus Mannheim (Baden-Württemberg), The Vision Bleak aus Tabarz (Thüringen), Phrasenmäher aus Lüneburg (Niedersachsen) oder auch Baby Universal aus Halle (Sachsen-Anhalt).

Wichtiger Mustervertrag zur Lizenzierung von Musik zwischen China und Deutschland auf den Weg gebracht

In Shanghai, China, kam es am 28. Oktober 2009 im Rahmen einer Pressekonferenz zum Abschluss von Lizenzvereinbarungen für drei durch die Initiative Musik geförderte deutsche Künstler.

Super 700 (Motor Entertainment), Drone (Wacken Records) und MIT (Haute Areal) profitieren damit als Erste von einem zwischen der Initiative Musik und der Shanghai Synergie Culture & Entertainment Group (SSCE) entwickelten Mustervertrag, der langfristig eine gute und auf beiderseitigen Vorteil ausgerichtete Zusammenarbeit zwischen deutschen Rechteinhabern und chinesischen Lizenznehmern ermöglichen soll.

„Wir freuen uns über den Abschluss und richten damit unsere Aufmerksamkeit auf den weiteren Ausbau der Beziehungen zwischen Deutschland und China. Der verbesserte Markteintritt deutscher Künstler in China wie auch der chinesischer in Deutschland sind dabei erklärtes Ziel, nicht zuletzt begleitet vom Wunsch einer
stärkeren kreativen Zusammenarbeit und eines besseren Verständnisses der unterschiedlichen Kulturen“, äußert Marc Chung, Mitglied im Aufsichtsrat der Initiative Musik.

Parallel zum Abschluss der Lizenzvereinbarungen tourten die drei Bands eine Woche lang durch China und begeisterten das dortige Publikum in Wuhan, Peking, Shanghai, Shengzhen und Guangzhou.

Spielstättenförderung und Bund-Länder-Kooperation erhalten durch Fördersitzung einen nachhaltigen Impuls

Die Spielstättenförderung wird läuft an: Mit seiner achten Förderrunde setzt der Aufsichtsrat der Initiative Musik durch seine Bewilligungen erneut ein deutliches Zeichen. „Der Live-Bereich ist vor allem für Newcomer von enormer Bedeutung. Mit der Förderung von Musikklubs setzen wir hier ein Zeichen. Wichtig ist es uns auch, dass wir die Schnittstellen zwischen Bundes- und Länderebene besetzen. Mit den drei Pilotprojekten gelingt uns dies“, erklärt Norbert Niclauss, Mitglied im Aufsichtsrat der Initiative Musik.

Anknüpfend an Beschlüsse des Bundestages, Beschlüsse des Aufsichtsrates der Initiative Musik und Expertenrunden sowie die erste Bundesfachkonferenz der Initiative Musik Plan! Pop im Juni 2009 werden mit der aktuellen Sitzungsentscheidung drei von insgesamt sechs der geplanten Pilotprojekte auf den Weg gebracht.

Nordrhein-Westfalen, Region Stuttgart und Bayern sind die ersten drei Partner aus Ländern und Regionen, die für ihre Konzepte eine Förderung erhalten. Dabei unterscheiden sich die Projekte weniger in Größe und Umfang, als vielmehr in ihrer inhaltlichen Ausrichtung auf Programm, Marketing, Infrastruktur und Nachwuchs.

Nach diesem ersten, wichtigen Schritt ist es das erklärte Ziel der Initiative Musik, die Kooperation mit allen Bundesländern bis Ende 2010 auszubauen und zu stabilisieren. Hierzu werden im kommenden Jahr intensivere Gespräche unter anderem mit den Wirtschafts- und Kultusministerien der Länder geführt.

Die achte Förderrunde der Initiative Musik auf einen Blick:

792.266,35 Euro Gesamtsumme der beantragten Förderung
683.614,87 Euro Gesamtsumme der bewilligten Förderung
ca. 1.850.000,00 Euro Gesamtvolumen der bewilligten Projekte

Die Anzahl der beantragten (angelegten) Infrastruktur- und Künstlerprojekte bei der Initiative Musik liegt bei über 2.000 seit dem Start der Programme im Juni 2008.

Die neunte Fördersitzung des Aufsichtsrates der Initiative Musik gGmbH findet Anfang Februar 2010 statt. Anträge können bis Dienstag, den 12. Januar 2010, 18 Uhr eingereicht werden.