Der via nova e.V. veranstaltet in der Woche nach Ostern vom Mittwoch, dem 19.04.2006 bis Sonntag, dem 23.04.2006 zum siebenten Mal die Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik.

Traditionell bestehen die Weimarer Frühjahrstage aus Konzerten, Symposien, Workshops, Vorträgen und dem jährlich ausgeschriebenen Kompositionswettbewerb. Wie auch schon in den vergangenen Jahren setzen sich die Weimarer Frühjahrstage kein zentrales Thema. Die vielfältigen Programmkonzeptionen, die keinerlei ästhetische Einengung zulassen, erheben dieses junge und innovative Festival weit über eine bloße Zelebrierung Neuer Musik. Jedoch darf dieser in Weimar gelebte Pluralismus nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden. Ziel der Organisatoren ist es, die große Vielfalt gegenwärtigen Komponierens für ein interessiertes Publikum zum Erlebnis werden zu lassen. Mit seinem musikalisch ästhetisch vielschichtigen Profil will das Festival insbesondere Kinder und Jugendliche für zeitgenössische Musik begeistern, gleichzeitig aber mit Symposien, Vorträgen und Diskussionsrunden seine Gäste für kulturpolitische und wissenschaftliche Themen der Gegenwartsmusik sensibilisieren.

Während der 5 Veranstaltungstage gibt es 12 Konzerte mit über 30 Uraufführungen zu erleben. Gestaltet werden diese von international renommierten Ensembles und Solisten, aber auch von jungen, noch weniger bekannten Interpreten. Dabei sind Modern Art Sextett, Carin Levine, David Alberman, Marta Klimasara, Jürgen Spitschka, Ensemble one two one, Institut for Computer Music and Sound Technology der HMT Zürich, Studio für elektroakustische Musik der „Franz Liszt“ Hochschule, Ensemble MoEns, Gerhard Stäbler, Peter Köszeghy, Ensemble via nova und die klangwerkstatt weimar. Abgeschlossen wird die spektakuläre Festivalwoche mit dem Konzert der Staatskapelle Weimar unter der Leitung von Fabrice Bollon. Der in den vergangenen Jahren begonnene Austausch mit unseren europäischen Nachbarn wird 2006 weitergeführt. Neben traditionell vertretenen Interpreten und Komponisten aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Österreich, wird in diesem Jahr Tschechien einen Schwerpunkt bilden.

Die Symposien und Vorträge befassen sich 2006 mit den Themen:
„Tendenzen der Kulturförderung in Ost und West – die Situation von Komponisten, Projekten und Ensembles“
„Elektroakustische Musik in der DDR“

Schon in den letzten Jahren gab es verschiedene Symposien und Diskussionen zum Thema der „Vermittlung“ und „Neuen Musik in der Schule“. 2006 soll einmal nicht darüber nur geredet, sondern die Sache in die Praxis umgesetzt werden. Bei einem besonderen Konzert werden Schüler der Musikschule „Ottmar Gerster“ aus Weimar gemeinsam mit ihren Lehrern und Komponisten mehrere für das Festival konzipierte Kompositionen umsetzen.

Workshops werden angeboten von Carin Levine (Flöte), Marta Klimasara und Jürgen Spitschka (Schlagzeug) und dem Schweizerischen Zentrum für Computermusik.

In die Finalrunde des Kompositionswettbewerbs sind 2006 Sebastian Stier (Berlin), Ji-Young Oh (Salzburg), Susanne Stelzenbach (Berlin) und Sven-Ingo Koch (Schwerte) gelangt. Am 23. April werden beim Konzert alle vier Kompositionen vorgestellt und die Preisvergabe bekannt gegeben.