Die Vorbereitungen für den 7. Internationalen Violinwettbewerb Leopold Mozart vom 13. bis 24. Mai 2009 in Augsburg sind angelaufen. Ab sofort können sich junge Talente für die erste Auswahlrunde anmelden. Zurzeit gehen die Ausschreibungsbroschüren an Musikhochschulen, Orchester, Festivals und Konzertveranstalter in aller Welt. Aufgerufen sind Geiger aller Nationen zwischen 15 und 30 Jahren.
Bis zum 9. Januar 2009 ist genügend Zeit, sich für die Teilnahme optimal vorzubereiten und die Bewerbungsunterlagen mit Tonträger einzureichen. Eine Vorjury wird bis Anfang Februar die endgültige Auswahl treffen. Etwa 50 Teilnehmer haben dann die Chance, um Engagements und Preisgelder im Gesamtumfang von rund 35.000 Euro zu spielen. Der Mozartpreis für den 1. Platz ist mit 12.500 Euro dotiert.
Neues Künstlerisches Konzept
Zahlreiche Neuerungen sind mit dem Wettbewerb 2009 verbunden, der unter der Trägerschaft des Leopold-Mozart-Kuratoriums Augsburg e.V. zeitgleich mit dem Deutschen Mozartfest der Stadt Augsburg als 14-tägiges Festival stattfindet. Unter Julius Berger als künstlerischem Leiter des Wettbewerbs wurde ein neues inhaltliches Konzept erarbeitet. Es sieht ein Repertoire vor, in dem die Aufführungspraktiken aller historischen Stilepochen besondere Berücksichtigung finden: vom Frühbarock über die Klassik und Romantik bis hin zur klassischen Moderne und Avantgarde. „Von einem gut ausgebildeten Musiker wird heute erwartet, dass er die Aufführungspraktiken aller Stilrichtungen beherrscht“, sagt Julius Berger. Je nach Bedarf und Anforderung können die Teilnehmer frei wählen, ob sie auf einer Barockgeige oder einem zeitgemäßen Instrument spielen. Ebenso ist der Bogen frei wählbar.
Der wachsenden Bedeutung der Kammermusik trägt der Augsburger Wettbewerb mit einer weiteren Neuerung Rechnung: Das Repertoire beinhaltet nun auch einen kammermusikalischen Bereich, in dem sich die Kandidaten 2009 in der zweiten Runde gemeinsam mit dem BENAIM-QUARTETT Paris präsentieren. Ganz anders dagegen die Anforderungen beim Auftragswerk der Komponistin Frangis Ali-Sade, ebenfalls Bestandteil des Repertoires: Hier gilt es, Einflüsse des Westens und Ostens zu vereinen.
Erweiterte Jury
Auf vielfachen internationalen Wunsch wird die Jury um ein Mitglied auf nun acht erweitert. Bei der Auswahl der Jury-Mitglieder hat man sich vom neuen Konzept leiten lassen und Experten gewählt, die in sämtlichen Aufführungspraktiken versiert sind. Jury-Vorsitzender ist Rainer Kussmaul. Mit ihm im Gremium sitzen John Holloway, Paul Roczek, Jacqueline Ross, Eduard Schmieder, Akiko Tatsumi, Bernhard Tluck und Raimund Trenkler. Eine hochkarätig besetzte Jury also, durch die sich für die jungen Nachwuchskünstler weitere interessante Kontaktmöglichkeiten ergeben – wie etwa mit Raimund Trenkler, dem Gründer und Leiter der Kronberg Academy.
Förderung der Jugend
Die 2006 zum ersten Mal eingesetzte Jugendjury hat dem Wettbewerb sehr gut getan: „Sie dient unserem großen Ziel der Jugendförderung. Und auch unser Publikum hat sich dadurch erheblich verjüngt“, berichtet Kuratoriumsvorsitzende Agnes Maria Schilling – Grund genug, die Jugendjury auch 2009 erneut einzusetzen. Die Mitglieder müssen sich eigens dafür durch einen öffentlich ausgeschriebenen Violinwettbewerb qualifizieren. Mit Auszügen aus dem Wettbewerbsrepertoire der „Großen“ ist die Auswahl anspruchsvoll. Teilnahmeberechtigt sind diesmal nicht nur die Schüler bzw. Schülerinnen der Musischen Gymnasien im Stadtgebiet, sondern aller Gymnasien, auch im Augsburger Umland.
Den Preis, den die Jugendjury zu vergeben hat, stiftet 2009 erstmals die Little Amadeus Stiftung i.Gr. (benannt nach der erfolgreichen Zeichentrickserie im KI.KA) – mit jetzt 3.000 Euro hat sie ihn gleich verdreifacht.
Auch das „Klasse Klassik“-Konzert des Bayerischen Rundfunks zur Eröffnung des Wettbewerbs am 12. Mai 2009 dient in besonderer Weise der Förderung junger Talente: Das Münchner Rundfunkorchester unter Chefdirigent Ulf Schirmer nimmt dazu neben einer Preisträgerin als Solistin auch begabte Schüler/innen Augsburgs ins Orchester und überträgt das Konzert live.
Bewährte und neue Partnerschaften
Neu ist die Kooperation der Wettbewerbsorganisatoren mit dem Leopold-Mozart-Zentrum Universität Augsburg, das an die Stelle der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg tritt. Es wird durch eigene Veranstaltungen zum Festivalprogramm des Wettbewerbs beitragen. Darüber hinaus wird der Wettbewerb von vielen öffentlichen und privaten Förderern unterstützt.
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