Beim Zweckverband Nordharzer Städtebundtheater ist ein Defizit von rund 2 Mio. Euro aufgelaufen. Gleichwohl haben die Rechtsträger Stadt Halberstadt, Stadt Quedlinburg und Landkreis Harz die Auflösung des Zweckverbandes zum 31.12.2023 beschlossen. Dadurch wollen die Rechtsträger ihre bisher bestehende unbegrenzte Nachschusspflicht für Defizite beenden. Gleichzeitig haben sie eine private GmbH gegründet, die das Theater mit seinen Sparten und Beschäftigten übernehmen soll. Nach mehrmonatigen, ergebnislosen Verhandlungen zu einer möglichen Überleitung des Personals auf die neue Träger-GmbH appellieren die im Theater vertretenen Gewerkschaften an das Land Sachsen-Anhalt und die kommunalen Rechtsträger, gemeinsam Verantwortung für die finanzielle Zukunft des Betriebes zu übernehmen.

Hierzu erklären die Vertreter der Gewerkschaften BFFS, GDBA, ver.di, VdO und unisono: „Wir nehmen die politisch Verantwortlichen vor Ort beim Wort: Geplant ist eine Privatisierung, aber keine komplette Abwicklung des für die Region unverzichtbaren Städtebundtheaters. Fakt ist: eine unterfinanzierte GmbH ist nicht lebensfähig und muss Insolvenz anmelden; Beschäftigte der öffentlichen Hand verlieren ihre Arbeitsplätze. Das wäre ein handfester Skandal. Wir fordern daher einen runden Tisch zur auskömmlichen Finanzierung und Zukunft des Theaters und die Beendigung des unzumutbaren „Schwarzen-Peter-Spiels“ zulasten der Beschäftigten.“

Bundesverband Schauspiel – Bernhard F. Störkmann - Geschäftsführender Justiziar
Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger - Wolf-Peter Bley - Stv. Landesvorsitzende Ost
ver.di – Thomas Bittner – Landesfachgruppenkoordinator Theater und Bühnen
Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles – Gerrit Wedel, Stv. Geschäftsführer
unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung – Gerald Mertens, Geschäftsführer

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