Vom 21. bis 23. April 2023 fand in Schmitten im Taunus der DHV-Kongress 2023 »Gemeinsam Zukunft gestalten« statt. Diskutiert wurden aktuelle Fragestellungen und Herausforderungen zur Zukunft der Amateurmusik. Die Veranstaltung richtete sich an Mitglieder aller Vereins- und Verbandsebenen im Deutschen Harmonika-Verband und im Hessischen Harmonikaverband. In verschiedenen Arbeitsphasen entwickelten die Teilnehmenden wichtige Lösungsansätze und Herangehensweisen, um die Zukunft der Akkordeon- und Harmonikaorchester sowie der gesamten Amateurmusik zu sichern. Darüber hinaus wurden herausragende Beispiele aus der Vereinsarbeit vorgestellt und Praxiswissen in Seminaren vermittelt.

Eine Vielzahl konkurrierender Freizeitangebote, eine Zunahme an bürokratischen Hürden, eine sinkendes Interesse an Musizieren und Engagement in der Gesellschaft, eine abnehmende Bindung an den Wohnort sowie ein Mangel an Lehrkräften und Dirigierenden – dies sind einige der aktuellen Herausforderungen in der Amateurmusikszene, die von den Kongress-Teilnehmenden genannt wurden. Ziel des DHV-Kongresses 2023 war es daher, zusammen mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen Lösungsansätze zu entwickeln sowie Wünsche und Bedürfnisse an den Verband zu formulieren, um die Amateurmusiklandschaft als wichtige Orte des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der musikalischen Bildung vor allem in ländlichen Räumen zu stärken.

»Mitgliedergewinnung und -bindung«, »ehrenamtliches Engagement« sowie »Lehrkräfte und Dirigierende für die Amateurmusik gewinnen« – dies waren u.a. zentrale Themenfelder, zu denen sich in verschiedenen Formaten ausgetauscht wurde. Aufbauend auf Berichten aus der Praxis am Freitagabend, stand der Samstag ganz im Zeichen des Kongress-Titels »Gemeinsam Zukunft gestalten«. Mithilfe der Methode »Zukunftswerkstatt«, die es größeren Gruppen ermöglicht, komplexe Zusammenhänge in verschiedenen Arbeitsphasen zu verdichten, wurden in insgesamt acht Arbeitsgruppen Lösungsansätze zu den oben genannten Themenfeldern erarbeitet.

Hierbei wurden von den Teilnehmenden zahlreiche Herangehensweisen zur Bewältigung der Herausforderungen entwickelt. So wurde beispielsweise die Grundidee für eine Plattform zur Vermittlung von Musizierenden, Lehrkräften und Dirigierenden an Orchester entwickelt. Darüber hinaus wurde der Bedarf an Vorlagen und Handreichungen für die zentralen Themenfelder der Amateurmusik bestärkt, welcher über das Amateurmusiklexikon frag-amu.de bereits zu großen Teilen abgedeckt ist. Außerdem wurde die Notwendigkeit von passgenauen Weiterbildungs- und Qualifizierungsformaten genannt. Die Ergebnisse werden nun zeitnah durch das DHV-Präsidium beraten und in die Weiterarbeit geführt.

Am Sonntagvormittag erhielten die Teilnehmenden in einstündigen Impuls-Seminaren konkrete Beratung zur Gestaltung ihres Vereinslebens. Dozierende waren u.a. Dominik Eichhorn, Leiter der Abteilung »Kooperation und Bildung« bei der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, sowie Jutta Mettig, Expertin für Organisationsberatung und -Entwicklung.

Nach den vergangenen schwierigen Jahren, in denen die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Besonderen auch das kulturelle Leben stark eingeschränkt haben, war es für alle Teilnehmenden eine motivierende und bereichernde Erfahrung, mit Verbandsmitgliedern aller Ebenen an einem Ort zusammenzukommen und zentrale Fragestellungen zu beraten. So konnte der DHV-Kongress 2023 einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Amateurmusik- und Vereinsstrukturen leisten und Impulse für die Zukunft setzen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden den Verbandsmitgliedern bei ihrem Ehrenamt helfen, aber auch der gesamten Amateurmusik- und Vereinsszene zugänglich gemacht werden, um Hilfestellungen zur Bearbeitung der Herausforderungen zu geben.

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