Der Deutsche Harmonika-Verband e.V. (DHV) und der Deutsche Akkordeonlehrer-Verband e.V. (DALV) plädieren in einem gemeinsamen Appell für die Erhaltung der einzigartigen staatlich anerkannten Aus-bildung am Hohner-Konservatorium in der Musikstadt Trossingen. Unter den 52 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern befinden sich Persönlichkeiten und Organisationen aus Bund, Land und Stadt, wie z.B. der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V., der Landesmusikrat Baden-Württemberg und der Landesmusikverband Baden-Württemberg. Sie appellieren an die Gesellschafter des Hohner-Konservatoriums, gemeinsam mit dem DHV und dem DALV sowie weiteren Expertinnen und Experten die vollwertige und qualitativ hochwertige staatlich anerkannte Berufsausbildung am Hohner-Konser-vatorium und damit die Zukunft der Akkordeon- und Harmonikaszene auf einen zukunftweisenden Weg zu bringen. Zugleich bedanken sie sich bei den Gesellschaftern, dass sie sich in den letzten Jahren trotz schwieriger Rahmenbedingungen intensiv für das Hohner-Konservatorium eingesetzt haben.

Mit dem breit getragenen Appell unterstreichen der Deutsche Harmonika-Verband und der Deutsche Akkordeonlehrer-Verband ihr Angebot und ihre Bereitschaft, sich in eine Neuausrichtung des Hohner-Konservatoriums einzubringen. Hierzu hatten die beiden Verbänden den Gesellschaftern in einem Konzept am 10. März sowie in persönlichen Gesprächen ihre Überlegungen vorgestellt. Der Aufruf der beiden Verbände erfährt nun breite Unterstützung durch 52 Organisationen und Personen aus der gesamten Musiklandschaft sowie aus der Stadt Trossingen. Gemeinsam setzen sie sich für die Stärkung der Akkordeon- und Amateurmusik in Baden-Württemberg und in Deutschland ein. Hierfür plädieren sie für eine vollwertige und qualitativ hochwertige Ausbildung von Akkordeonlehrkräften, Dirigierenden und Komponierenden als wichtige Säule der Amateurmusik und der gesamten Musiklandschaft. Sie unterstreichen die Notwendigkeit einer eigenständigen, staatlich anerkannten Berufsausbildung.

Im Trossinger Appell finden sich zehn wichtige Impulse, die für die Bedeutung und den Erhalt der staatlich anerkannten Berufsausbildung am Hohner-Konservatorium Trossingen sprechen. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner bitten die Stadt Trossingen, den Aufnahmestopp am Hohner-Konservatorium nicht umzusetzen und sich gemeinsam dem Prozess der Neuaufstellung des Hohner-Konservatoriums zu widmen. Somit könnte die wichtige Ausbildung in der Akkordeonhauptstadt Deutschlands erhalten und den bereits angestoßenen und bereits sichtbaren positiven Entwicklungen am Hohner-Konservatorium eine Chance eingeräumt werden.

Eine Schließung des Hohner-Konservatoriums würde für die Akkordeon- und Harmonika-Szene im gesamten deutschsprachigen Raum den Verlust ihrer pädagogisch-fachlichen Basis für den Dirigierenden-, Lehrkräfte- und Komponierenden-Nachwuchs der kommenden Jahrzehnte bedeuten. Darüber hinaus würde die am Hohner-Konservatorium etablierte unvergleichbare Expertise für Akkordeon- und Harmonikainstrumente verloren gehen und perspektivisch wichtige Impulse für Spielpraxis, Literatur und musikalische Qualität fehlen. Denn an kaum einem anderen Ausbildungsinstitut findet man eine derartige fachliche Bündelung und Reaktionsfähigkeit auf die Anforderungen der Akkordeon- und Harmonikamusizierenden. Darüber hinaus würde die Stadt Trossingen ein wichtiges Aushängeschild und Fachinstitut sowie mittelfristig ihre Bedeutung als Akkordeonhauptstadt verlieren.

Der Trossinger Appell kann auf der Website des Deutschen Harmonika-Verbands unterstützt werden.

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