Nach einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Musikinformationszentrums des Deutschen Musikrates von 2021 gibt es 14,3 Millionen Amateurmusiker*innen in der Bundesrepublik. Um sie auch außerhalb der eigenen Kreise sichtbarer zu machen, hat der Landesmusikrat Berlin gemeinsam mit dem BMCO eine anonymisierte Umfrage erarbeitet.

Zur Frage steht: Was schenken Amateurmusiker*innen der Gesellschaft? Was bewirken sie? Was geben sie uns? Was brauchen sie aber auch? Wie können sie als wesentlicher Teil der Zivilgesellschaft stärker wahrgenommen werden?

Ab 15. Februar 2023 (heute) kann man sich dazu an der Umfrage mit dem Titel «Thank you for the (Amateur-)music!» beteiligen. Die breite Öffentlichkeit – und damit auch Menschen, die selbst nicht in Ihrer Freizeit musizieren – ist ausdrücklich zur Teilnahme eingeladen.

Die Umfrage und deren Ergebnisse werden Teil einer Studie für die Maecenata-Stiftung, einem unabhängigen Think-Tank zum Themenfeld Zivilgesellschaft, Bürgerengagement, Philanthropie und Stiftungswesen, sein.

Schon seit langem beschäftigen sich die Musikverbände in Deutschland mit diesen Fragestellungen und dem nicht nur auf das eigene Ich bezogenen Stellenwert des gemeinsamen Musizierens. Für die Maecenata-Stiftung gehen der Landesmusikrat Berlin und der Bundesmusikverband Chor & Orchester nun genauer der Frage nach, was gemeinsam Musizierende ihren Mitmenschen schenken.

Absätze
„Dem gemeinsamen Musizieren sollte ein viel höherer, nicht nur auf das eigene Ich bezogene Stellenwert beigemessen werden.“
Autor
Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landemusikrats Berlin

Dazu Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landemusikrats Berlin: „Als ehrenamtlich arbeitende Präsidentin des Landesmusikrats Berlin beschäftigt mich persönlich die folgende Frage: Wie bereichern Amateurmusiker*innen unsere Gesellschaft? Welche Gaben birgt das zivilgesellschaftliche Engagement im Gesangsverein, im Kinder- und Jugendchor, in der Band oder im Liebhaberorchester? Was also schenken gemeinsam Musizierende ihren Mitmenschen? Ich frage natürlich aus einer gewissen Überzeugung heraus: Nämlich, dass dem gemeinsamen Musizieren ein viel höherer, nicht nur auf das eigene Ich bezogene Stellenwert beigemessen werden sollte.“

Dazu Dr. Stefan Donath, Geschäftsführer des Bundesmusikverbands Chor & Orchester: „Amateurmusikensembles tragen mit täglich mehr als 1.400 Konzerten maßgeblich zur kulturellen Grundversorgung in Deutschland bei. Die harten Zahlen belegen eindeutig die gesellschaftspolitische Leistung der vielen Engagierten im Amateurmusikbereich. Dennoch wird dieses „Geschenk“ der Amateurmusik an die Gesellschaft bislang viel zu wenig wertgeschätzt. Dabei geht es nicht nur um die Veranstaltung kostenloser Konzerte. Wir brauchen mehr Wertschätzung für die 14,3 Millionen Menschen, die in ihrer Freizeit nicht nur für sich allein Musik machen. Im Gegenteil: Musik bedeutet Gemeinschaft, Teilhabe und Austausch. Daher brauchen wir auch eine inhaltliche Ausweitung der Diskussion auf die sozial integrierenden, gesellschaftspolitischen und gesundheitsfördernden Aspekte der Amateurmusik.“

Im Rahmen einer gemeinsamen Publikation, die sich mit Fragen der Zivilgesellschaft befasst, sollen die Ergebnisse der Umfrage zusammengeführt werden.

Teilnahme:
Hier geht es zur Umfrage: https://www.survio.com/survey/d/Q7U9B3E7K5L4U9C4R