Abbildung: Verleihung des Perspektivpreises
Mit dem Perspektivpreis der Länder wurde in diesem Jahr die Oper Halle mit der Inszenierung „Manru" und ihrem politisch-interdisziplinären Rahmenprogramm ausgezeichnet.  
Foto:  Markus Nass

Im Düsseldorfer Schauspielhaus wurden zum 17. Mal die Preisträger:innen des Deutschen Theaterpreises DER FAUST in folgenden Kategorien ausgezeichnet:

Inszenierung Theater für junges Publikum
Liesbeth Coltof mit ihrem Team sowie dem Ensemble für „Miroloi", Junges DT Berlin

Darsteller:in Theater für junges Publikum
Eidin Jalali als A. für „Die Leiden des jungen Azzlack", Schauspiel Leipzig

Raum
Katja Haß für „Die Träume der Abwesenden", Residenztheater München

Kostüm
Adriana Braga Peretzki für „Molière", Schauspiel Köln

Inszenierung Musiktheater
Florian Lutz für „Wozzeck", Staatstheater Kassel

Darsteller:in Musiktheater
Marlis Petersen als Emilia Marty in „Die Sache Makropulos", Staatsoper Unter den Linden

Genrespringer
Bernhard Herbordt und Melanie Mohren für ,Das Schaudepot', eine Produktion von Herbordt/Mohren in Kooperation mit Theater Rampe Stuttgart

Ton und Medien
Paul Hankinson und Jonas Holle für die Musik in „Das neue Leben - where do we go from here?", Schauspielhaus Bochum

Inszenierung Schauspiel
Jette Steckel für „Das mangelnde Licht", Thalia Theater Hamburg

Darsteller:in Schauspiel
Lina Beckmann als Richard, Herzog von Gloucester, später Richard III. in „Richard the Kid & the King", Deutsches SchauSpielHaus Hamburg / Koproduktion mit den Salzburger Festspielen 2021

Inszenierung Tanz
Rafaële Giovanola für „Sphynx", Staatstheater Mainz

Darsteller:in Tanz
Beatrice Cordua in „A Divine Comedy", Ruhrtriennale, Spirit, Something Great und Staatstheater Kassel in Koproduktion mit Tanzquartier Wien, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, deSingel, Theater Freiburg und Julidans

Die Jury Deutscher Theaterpreis DER FAUST 2022

Die diesjährigen Preisträger:innen wurden von einer von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste benannten siebenköpfigen Jury gekürt. Zur Jury zählen Tatjana Gürbaca (Regisseurin), Sebastian Hannak (Bühnen- und Kostümbildner), Helgard Haug (Autorin und Regisseurin), Tim Plegge (Choreograf), Nathalie Singer (Prof. für Experimentelles Radio, Bauhaus-Universität Weimar), Marion Tiedtke (Ausbildungsdirektorin HfMDK Frankfurt) und Jürgen Zielinski (Regisseur und Intendant des Theaters der Jungen Welt der Stadt Leipzig a.D.)

Perspektivpreis der Länder

Mit dem Perspektivpreis der Länder wurde in diesem Jahr die Oper Halle mit der Inszenierung „Manru" und ihrem politisch-interdisziplinären Rahmenprogramm ausgezeichnet.

Walter Sutcliffe, Intendant der Oper Halle, sagte anlässlich der heutigen Auszeichnung mit dem Perspektivpreis der Länder: „Halle hat eine unglaublich lebendige, sprudelnde, diverse Gesellschaft mit vielen unterschiedlichen Milieus und Kulturen. Wir wollen sie alle in der Oper haben. Darum spielen wir Stücke, die wir für relevant halten, die uns wichtige Geschichten erzählen wie „Manru". Wir bedanken uns bei der Jury des Perspektivpreises des Deutschen Theaterpreises DER FAUST sowie beim Land Sachsen-Anhalt, das uns für den Perspektivpreis vorgeschlagen hat. Sie haben mit ihrer Entscheidung das Scheinwerferlicht auf diese Arbeit gerichtet. Das ist wichtig, denn was uns jeden Tag die Kraft zum Arbeiten gibt, ist das Gesehen-Werden, der Erfolg beim Publikum."

Absätze
„Die Produktion in Halle ist ein gelungenes Beispiel dafür, eine Opernproduktion im Zentrum aktueller politischer und gesellschaftlicher Zusammenhänge zu interpretieren und zu vermitteln. Vor dem Hintergrund des rassistisch motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle 2019 tritt die aktuelle politische Dimension des Werks, das zeigt wie rassistische Vorurteile die Menschen moralisch und existenziell zerstören, deutlich in den Fokus und der Zuschauerraum wird zum Ort des gesellschaftlichen Diskurses und der Imagination einer anderen Welt.“
Autor
Aus der Jury-Begründung für den Perspektivpreis der Länder

Über den Perspektivpreis der Länder hat eine eigens dafür eingesetzte Jury entschieden. Ihr gehörten für den Kulturausschuss an: der Kulturministerkonferenz (KMK) Hans Heinrich Bethge (Senatsdirektor Behörde für Kultur und Medien, Freie und Hansestadt Hamburg), der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Prof. Dr. Markus Hilgert, die Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, Claudia Schmitz, als Vertreterin des Künstlerischen Ausschusses des Deutschen Bühnenvereins Alexandra Stampler-Brown (Geschäftsführende Direktorin der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg)  und als Vertreter des ausrichtenden Bundeslandes Ralph Zinnikus (komm. Leiter des Referats Theater und Tanz im Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen).

Preis für das Lebenswerk

Mit dem Preis für das Lebenswerk geehrt wurde Achim Freyer. Die Laudatio auf den Ehrenpreisträger hielt die Theaterintendantin und Dramaturgin Nele Hertling.

Die Jurybegründungen

Die Sondersendung „Publikum ... verzweifelt gesucht? Neue Strategien beim Deutschen Theaterpreis DER FAUST" strahlt 3sat am 3. Dezember 2022 um 19.20 Uhr aus.

Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST 2022 wird veranstaltet und gefördert durch die Kulturstiftung der Länder, die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Landeshauptstadt Düsseldorf und den Deutschen Bühnenverein.

Veranstaltungspartner in diesem Jahr ist das Düsseldorfer Schauspielhaus, Medienpartner sind 3sat und Die Deutsche Bühne.