Zwei hochaktuelle Themen stehen im Fokus des Musikdialogs Hamburg 2022: der Klimaschutz und der Fachkräftemangel. Hamburgs Erster Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, und der Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, haben die Verantwortlichen der deutschen Musikwirtschaft im Vorfeld des Reeperbahn Festivals in den Festsaal des Hamburger Rathauses eingeladen, um über den Beitrag der Branche zum Klimaschutz zu beraten. Zudem stand der Fachkräftemangel, der derzeit die Veranstaltungsbranche besonders hart trifft, im Fokus der Beratung.

Musik 2030 Prozess

Als Ergebnis des Musikdialogs Hamburg 2021 haben sich die bundesweit wichtigen Akteure der Musikwirtschaft zu einem „Musik 2030 Prozess“ verabredet, um in einem fortlaufenden Prozess konkrete Ziele und Maßnahmen der deutschen Musikwirtschaft zum Klimaschutz zu erarbeiten. Zu den Mitgliedern der daraus entstanden AG zählen der BDKV, der BVMI, der DMV, die LiveKomm, die SOMM und der VUT. In den Gesprächen ist die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens bei dem Thema Musikwirtschaft und Klimaschutz deutlich geworden. Entstanden ist in diesem Prozess ein gemeinsam entwickelter Leitfaden, der für die jeweiligen Teilmärkte individuell angepasst wurde und auf den Webseiten der genannten Verbände eingesehen werden kann (Links siehe unten). Der Zusammenschluss soll auch nach dem Musikdialog weitergeführt werden, um auch im fortlaufenden Prozess ein gemeinsames Vorgehen in Sachen Klimaschutz zu vereinbaren. Neben Vorschlägen zu konkreten Maßnahmen unter anderem in Sachen Mobilität, Catering, Tonträger- und Merchandiseproduktion enthalten die Leitfäden auch eine Auflistung der wichtigsten CO2-Rechner, um zielgenau Einsparpotentiale individuell zu ermitteln.

Darüber hinaus veranschaulichten anhand von Best-Practice-Beispielen, der Geschäftsführer des VUT, Jörg Heidemann und die Gründerinnen der Agentur für nachhaltigen Wandel „The Changency“, Sarah Lüngen & Katrin Wipper, wie eine klimafreundliche Musikindustrie in der Praxis aussehen kann. Dabei geht es um die Frage, wie Konzerte möglichst kreislauffähig und nachhaltig veranstaltet werden können.

Gemeinsam gegen Fachkräftemangel

Der zweite Teil der Diskussionsrunde drehte sich um den Fachkräftemangel: Was ist zu tun, um ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzuholen und neue zu gewinnen? Was fehlt, um eine attraktive berufliche Perspektive zu bieten? Diese und weitere Fragen über die Ursachen und Auswirkungen des Fachkräftemangels konnte die Branche mit dem Arbeitsmarktökonomen Prof. Simon Jäger diskutieren, der seit dem 1. September die Leitung des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn übernommen hat.

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Der Musikdialog Hamburg widmet sich den grundlegenden Zukunftsfragen der deutschen Musikwirtschaft. Dazu zählt auch der Klimaschutz, zu dem die Branche einen wichtigen Beitrag leisten kann. Musik hat große Kraft zur Veränderung, das ist das Signal aus der Musikmetropole Hamburg.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die deutsche Musikwirtschaft demonstriert erneut Weitsicht, dass sie gerade in Zeiten herrschender ökonomischer Herausforderungen den Klimaschutz auf die Agenda setzt und dessen existenzielle Tragweite betont. Der gemeinsame Wille und die bereits umgesetzten Maßnahmen in diesem Bereich verdeutlichen die Vorreiterposition dieser Branche. Diesen Prozess wollen wir gemeinsam weiterführen.“

Die Spitzenvertreterinnen und -vertreter der deutschen Musikwirtschaft treffen sich traditionell vor dem Start des Reeperbahn Festivals beim Musikdialog, um mit Hamburgs Ersten Bürgermeister und dem Senator für Kultur und Medien die Belange der Branche zu diskutieren.

Weitere Informationen zum Musikdialog finden Sie hier:
https://www.hamburg.de/bkm/musikdialog

Mehr Informationen zum Thema Nachhaltigkeit auf den Seiten der Verbände:
www.musikindustrie.de/presse/presseinformationen/leitfaden-klimaschutz-musikwirtschaft
www.somm.eu/somm-leistungen/klimaschutz-leitfaden
www.markthalle-hamburg.de/nachhaltigkeit
www.livemusikkommission.de/green-live-culture