Urkundenübergabe an Kammersänger Matthias Wohlbrecht
Urkundenübergabe an Kammersänger Matthias Wohlbrecht  
Foto:  Chris Frühe

Für seine herausragenden künstlerischen Verdienste am STAATSTHEATER KARLSRUHE wurde Tenor Matthias Wohlbrecht durch Ministerin Theresia Bauer der Ehrentitel „Kammersänger“ verliehen. Mit der Auszeichnung bekundet das Land in besonderer Weise seinen Dank und seine Wertschätzung für das künstlerische Wirken des Tenors. In ihren Laudationes würdigten Kulturbürgermeister Dr. Albert Käuflein und Intendant Dr. Ulrich Peters die besonderen Verdienste des Ensemblemitglieds.

„Mit größter Hingabe sowie Könnerschaft hat sich Matthias Wohlbrecht nicht nur einen Platz im Herzen des Karlsruher Publikums ersungen, sondern sich auch in hohem Maße um die Kunstform Oper verdient gemacht. Ich danke unserem Verwaltungsrat und der Landesregierung Baden-Württemberg, dass sie unserem Vorschlag gefolgt sind, diesen Ausnahmekünstler zum Kammersänger zu ernennen“, so Operndirektorin Nicole Braunger.

Matthias Wohlbrecht studierte an der Hochschule für Musik Würzburg Gesang und vervollständigte seine Ausbildung an der Akademie des Belcanto in Mailand. Nach Festengagements in Rostock, Darmstadt und Mannheim ist er seit 2004 Mitglied im Ensemble des STAATSTHEATERS KARLSRUHE. Sein breit gefächertes Repertoire reicht vom Podestà in Mozarts Die Gärtnerin aus Liebe über mehrere Wagner-Partien bis zum Hauptmann in Bergs Wozzeck, Wolfgang Capito in Hindemiths Mathis der Maler, der Titelrolle in Strawinskys Oedipus Rex und Yannakos in Martinus Griechischer Passion. Stilistisch erstreckt es sich von der Operette bis zu deutschen, italienischen, französischen und slawischen Werken aller Epochen.

Gastspiele führten den Tenor 2007 als Pong in Turandot ans Teatro La Fenice Vendig, 2008 als Loge und 2010 als Siegfried-Mime nach Bari, 2011 als Herodes in Salome nach Triest sowie als Loge nach Auckland, 2014/15 als Rheingold-Mime unter Myung-Whung Chung zum Seoul Symphony Orchestra, als Mime und Loge in einem Kompakt-Ring an einem Abend in die Münchner Philharmonie sowie als Knusperhexe in Hänsel und Gretel nach Moskau. 2015/16 gastierte er unter Ingo Metzmacher als Aufrührerischer in Schönbergs Jakobsleiter beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie sowie als Albert in Korngolds Toter Stadt unter Mikko Franck beim Orchestre de Radio France in Paris.

Am STAATSTHEATER KARLSRUHE prägte er sich in Partien wie Scaramuccio in Ariadne auf Naxos, Jacquino in Fidelio, dem Buckligen in Die Frau ohne Schatten, Edmondo in Manon Lescaut, Walther von der Vogelweide in Tannhäuser, Walter in Die Passagierin, Wallenberg Zwei in Wallenberg, Knusperhexe in Hänsel und Gretel, Monostatos in Die Zauberflöte, Eisenstein in Die Fledermaus, Schuiski in Boris Godunow, Jonas in Der Prophet und Melot in Tristan und Isolde nachhaltig ein. Im neuen Ring der Vielfalt brillierte er als Loge in Das Rheingold, Mime in Siegfried und Houston Stewart Chamberlain in Wahnfried. 2018/19 gab er sein Debüt als Max im Freischütz und Digital Freischütz, als Aegisth in Elektra und in den Dienerpartien in Hoffmanns Erzählungen, der Siegfried-Mime führte ihn 2019/20 dreimal zu Paul Esterhazys hochgelobter Ring-Inszenierung ans Staatstheater Oldenburg. Für seine künstlerischen Verdienste am STAATSTHEATER wurde ihm im Juni 2022 vom Land Baden-Württemberg der Titel „Kammersänger“ verliehen.

In der Spielzeit 2021/22 singt er am STAATSTHEATER u.a. den Podestà in Die Gärtnerin aus Liebe, den Tanzmeister in Vorspiel zu Ariadne auf Naxos und Herodes in Salome.

Der Ehrentitel Kammersängerin beziehungsweise Kammersänger wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg auf Antrag des BADISCHEN STAATSTHEATERS KARLSRUHE und der Württembergischen Staatstheater verliehen.