An der Folkwang Universität der Künste trafen sich vom 02. bis 04. Mai 2022 die Rektor*innen und Präsident*innen sowie die Kanzler*innen der deutschen Musikhochschulen zu ihrer jährlichen Sommertagung. Diese ist für die Hochschulleitungen ein wichtiges Forum für den intensiven Erfahrungsaustausch über aktuelle hochschulpolitische wie organisatorische Fragestellungen sowie für die vertiefende inhaltliche Auseinandersetzung mit musikhochschulspezifischen Themen. Daneben standen auch aktuelle tagespolitische Fragen und Herausforderungen auf der Agenda.

So berichteten die Hochschulvertreter*innen über die Situation für ukrainische Musikstudierende. Die Hochschulleitungen zeigten sich tief betroffen über die durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands einhergehende systematische Zerstörung der Kultur- und Musikhochschullandschaft in der Ukraine. Alle deutschen Musikhochschulen hatten sich bereits Ende Februar zu Unterstützungsmaßnahmen abgestimmt und
ermöglichen seitdem geflüchteten Studierenden eine schnelle und unbürokratische Ersthilfe, u.a. durch die temporäre Aufnahme in einem rechtlich unproblematischen Status (bspw. als Gasthörer, Freemover). Dabei
stehen die Hochschulen bei kapazitären Engpässen in einzelnen Fächern in engem Austausch und leiten Anfragen ggf. untereinander weiter.

Bereits am Vortag der Konferenz wurde in Essen der 12. Hochschulwettbewerb Musikpädagogik ausgetragen, dessen Preisverleihung am Folgetag im Rahmen des Empfangs des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig stattfand.

Die am Dienstagvormittag stattfindenden Panels rückten Fragen der Drittmittelförderung für wissenschaftliche und künstlerische Forschung, der Professionalisierung von Lobbyarbeit und der Modernisierung der Hochschuladministration in den Fokus. Darüber hinaus wurden Qualifikationswegen zur Musikpädagogik als Wissenschaft diskutiert. Zudem beschlossen die Anwesenden eine Erhöhung der Finanzierungsumlage für den Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb, womit die Durchführung des Wettbewerbs auch in Zukunft auf einem sicheren Fundament steht.

Pandemiebedingt war die diesjährige Konferenz der dritte Anlauf der Hochschulleitungen in Essen zusammenzukommen, weshalb sowohl Prof. Dr. Andreas Jacob, Präsident der Folkwang Universität der Künste, sowie Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Vorsitzende der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen, zum Auftakt der Sitzung ihre große Freude über das nun stattfindende Präsenztreffen kundtaten. Damit
verbunden war auch ein großer Dank der Vorsitzenden für den fruchtbaren digitalen Austausch und die große Verbundenheit der Mitglieder in den vergangenen zwei, für die Hochschulen sehr herausfordernden,
Pandemiejahren.

Parallel zur RKM tagte auch die Arbeitsgemeinschaft Schulmusik in Essen.

12. Wettbewerb Musikpädagogik

Der Hochschulwettbewerb Musikpädagogik zeichnet hervorragende musikpädagogische Arbeiten von Studierenden und Projektgruppen aus. Erklärtes Ziel der RKM ist es, mit diesem Wettbewerb auf die Bedeutung der musikalischen Bildung öffentlich aufmerksam zu machen. In diesem Jahr wurden von der Jury unter Vorsitz von Prof. Elias Betz, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, die folgenden Preise vergeben:

  • 1. Preis (2.400 Euro): Malin Kumkar (HMTM Hannover)
  • 2. Preis (1800 Euro): Ulrike Bauer und Nayeb Behbahani (HfMT Köln)
  • 3. Preis (1200 Euro): Lydia Stettinius, Louisa Kaltenbach, Anna Hönke, Julia Carrasco (HfMT Köln) Förderpreis (500 Euro): Maximilian Busch (Musikhochschule Lübeck).

Der Wettbewerb wird von der RKM gemeinsam mit den zwei preisstiftenden Verbänden, dem Bundesverband Musikunterricht (BMU) sowie dem Verband deutscher Musikschulen (VdM), ausgerichtet.