Anfang des Jahres hatten die Bremische Evangelische Kirche und der Landesmusikrat Bremen zur Solidaritätsaktion „Musik findet Stadt" aufgerufen, um soloselbständige Musiker*innen in Bremen und Bremerhaven in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Von der Corona-Pandemie in ihrer beruflichen Existenz gefährdete professionelle freischaffende Musiker*innen wurden in Bremer Kirchengemeinden eingeladen, um dort Gottesdienste und Andachten musikalisch zu gestalten. Musiker*innen aller Genres von Klassik über Jazz bis hin zu Rock und Pop konnten sich für ein Engagement bewerben, der Landesmusikrat half bei der Vermittlung der Musiker*innen an die Gemeinden.

Effektive Zusammenarbeit zwischen BEK und LMR

Finanziert wurde das Ganze über Spenden aus Gemeinden und von Privatpersonen. Gleichzeitig übernahm die BEK die finanzielle Abwicklung. Es bewarben sich Musiker*innen auf der einen, Gemeinden auf der anderen Seite um die Teilnahme. Bei der neu eingerichteten hauptamtlichen Geschäftsführung des Landesmusikrates Bremen lief die Koordination zusammen. Dort wurden Termine, Orte, Ausführende und Inhalte miteinander in Kontakt gebracht. Mit den insgesamt rückläufigen Infektionszahlen, den aktuellen Öffnungen und der Rückkehr zu einem vorsichtigen „Regelbetrieb" läuft die Aktion nun aus. Initiiert, ausgearbeitet und koordiniert wurde alles von Solveig Schneider und Marc Niemann für den Landesmusikrat sowie Rüdiger Hille und Tim Günther für die Bremische Evangelische Kirche, letzterer steht ebenfalls für den Deutschen Tonkünstlerverband Bremen.

Positive Bilanz

Alle Beteiligten ziehen eine sehr positive Bilanz: Innerhalb der Aktion konnten in 15 Kirchen insgesamt 19 Gottesdienste musikalisch gestaltet werden. Von den 100 Bremer Musiker*innen, die sich bewarben, konnte ein gutes Drittel eingebunden - und eben bezahlt - werden. Rund 7.000 Euro wurden eingesammelt und ausgeschüttet, ein beachtliches Ergebnis für die relativ kurze Zeit. Auch ist es gelungen, sowohl sehr unterschiedliche Musikstile und Ensembles zu vermitteln als auch Gemeinden einzubeziehen, in denen eine besondere musikalische Ausgestaltung der Gottesdienste nicht unbedingt selbstverständlich ist. Neben der konkreten musikalisch-liturgischen Umsetzung sind es insbesondere die Kontakte und neuen Bezugspunkte, die hier erstmalig zum Tragen gekommen sind. Sowohl die Kirche als auch der Landesmusikrat könnten solche Strukturen auch zukünftig für Kooperationen nutzen, die allen zugutekommen. Das sind ermutigende Zeichen, die in die ganze Stadt hineinwirken. Dies wurde auch von den Musikschaffenden so wahrgenommen.

Letzter Gottesdienst innerhalb dieser Aktion am 25. Juli

Am 25. Juli findet in der Nikolaikirche in Oslebshausen um 10 Uhr der vorerst letzte Gottesdienst innerhalb dieser Aktion statt: Die Beteiligten sind Pastor Heinz Martin Krauß sowie Juan González Martínez (Barockposaune) und Lea Suter (Orgel).