Zwei der ersten ABsolventen des Kantorenseminars während eines jüdischen Gottesdientes.
Die ersten Absolventen des Kantorenseminars des Abraham Geiger Kollegs  
Foto:  Tobias Barniske
Ohne Musik ist das Ausüben der jüdischen Religion undenkbar. Religion und Musik sind im Judentum so eng miteinander verwachsen, dass fast nur singend gelesen und gebetet wird: In orthodoxen Synagogen wird der Gottesdienst nahezu vollständig durchgesungen. Den ältesten Teil der jüdischen Musikkultur bildet das rituelle Vortragen der hebräischen Bibel. Viele Gebete werden nicht zu festgelegten Melodien vorgetragen, sondern improvisiert.

Ohne Musik ist das Ausüben der jüdischen Religion undenkbar. Religion und Musik sind im Judentum so eng miteinander verwachsen, dass fast nur singend gelesen und gebetet wird: In orthodoxen Synagogen wird der Gottesdienst nahezu vollständig durchgesungen. In manchen Reformsynagogen werden zwar einzelne liturgische Texte gesprochen, der größte Teil der Liturgie wird aber ebenfalls gesungen. Auch außerhalb des Gottesdiensts werden religiöse Schriften wie Torah oder Talmud traditionell singend studiert.

Den ältesten Teil der jüdischen Musikkultur bildet das rituelle Vortragen der hebräischen Bibel, das durch ein kompliziertes, sehr verzweigtes System von strengen musikalischen Regeln und genau festgelegten Motiven (Kantillationen) organisiert wird. Dieses System ist in wesentlichen Zügen in der biblischen Zeit entstanden, es wurde dann einige Jahrhunderte lang mündlich überliefert und im 9. Jahrhundert mit neumenähnlichen Zeichen (Teamim) kodifiziert. Das Erlernen der Kantillationen und der Vortragsregeln ist bereits Teil der religiösen Ausbildung in der Kindheit.

Einige Melodien, mit denen bedeutsame Texte der jüdischen Liturgie gesungen werden, stammen aus dem Mittelalter. Sie werden Missinai (hebr. „vom Sinai“) genannt, um damit ihr hohes Alter allegorisch zu betonen, als ob sie Moses zusammen mit der Torah auf dem Berg Sinai gegeben worden wären. Diese Melodien enthalten oft melodische Floskeln aus deutschen Volksliedern jener Zeit, die allerdings in einen eigenen musikalischen Kontext übertragen wurden.

Viele Gebete werden nicht zu festgelegten Melodien vorgetragen, sondern improvisiert. Die Improvisationen sind aber nicht beliebig, sondern werden nach festgelegten Regeln gestaltet: Sie basieren auf Sammlungen von charakteristischen Motiven in bestimmten Modi, die jeweils die musikalische Grundlage einzelner Teile der Liturgie bilden. Diese Verfahrensweise ähnelt dem orientalischen Maqam. Die Motive, die mündlich tradiert werden, werden als Nussach bezeichnet.

Eine wichtige Rolle spielen im Gottesdienst Solo-Gesänge, die vom speziell ausgebildeten Vorbeter (Chasan) gesungen und daher Chasanuth genannt werden. Sie werden virtuos entwickelt und ausgiebig ornamentiert und stellen oft musikalische Höhepunkte des Gottesdienstes dar. Das Repertoire an Solo-Gesängen wird durch neue Kompositionen ständig erweitert. [1]

Eigenschaften der traditionellen Synagogenmusik

Die Benutzung von Musikinstrumenten im Gottesdienst ist im Judentum seit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 verboten, daher ist die Musik der orthodoxen Synagoge ausschließlich vokal. Die musikalischen Strukturen sind dabei noch immer stark orientalisch geprägt: Der Gesang folgt sehr flexibel dem Text, es gibt oft kein erkennbares Metrum, die rhythmischen Strukturen sind ebenfalls frei, viele Melodien zeichnen sich durch reiche Ornamentik aus, und das Improvisieren im Nussach-Stil spielt eine wichtige Rolle.

Die traditionelle jüdische Musik ist homophon, seit der Antike wird sie fast ausschließlich horizontal gestaltet, während die europäische Musik seit dem frühen Mittelalter auch eine vertikale Dimension enthält. Das hängt unter anderem mit den alten jüdischen Modi zusammen, die im Gegensatz zum Dur-Moll-System kein harmonisches Denken ermöglichen. In manchen orthodoxen Synagogen wird zwar seit dem 17. Jahrhundert neben dem Vorbeter ein Chor eingesetzt, seine Funktion ist jedoch auf gehaltene Klänge und kurze Kadenzen beschränkt.

Die Synagogenmusik ist durch Männer- bzw. Knabenstimmen geprägt. Eine weibliche Singstimme ist im orthodoxen Judentum immer noch verpönt, und Frauen sind von einer aktiven Teilnahme am Gottesdienst ausgeschlossen. Die Sprache des jüdischen Gottesdiensts ist überwiegend hebräisch mit wenigen aramäischen Fragmenten.

Der Vorbeter gibt zwar die generelle Richtung des Gottesdiensts vor, alle Betenden tragen aber einen großen Teil der Liturgie selbstständig vor. Dabei ist der individuelle Ablauf des Gottesdiensts relativ frei: Jeder Beter hat sein eigenes Tempo und muss nicht immer auf die anderen Rücksicht nehmen. Manche Gebete werden also gemeinschaftlich vorgetragen, die anderen individuell. Ein charakteristisches Merkmal des jüdischen Gottesdiensts ist daher eine Vielfalt an singenden und murmelnden Stimmen, die eine Art „Klangwolke“ ergeben. Wenn man noch bedenkt, dass sich während des Gottesdiensts manche Betende miteinander unterhalten, von der Frauenempore ebenfalls sprechende Stimmen zu hören sind und kleine Kinder herumlaufen, ergibt sich insgesamt ein sehr heterogenes und komplexes Klangbild, das sich stark von der andächtigen Ordnung etwa eines kirchlichen Gottesdiensts unterscheidet. Diese klangliche Vielfalt entspricht den traditionellen jüdischen Vorstellungen von individueller Freiheit, die eine ganz persönliche Beziehung eines jeden Menschen zu Gott, seine Selbstbestimmung und moralische Eigenverantwortung prägt.

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Der Berliner Komponist Louis Lewandowski hier auf einem Portrait von 1850
Der Berliner Komponist Louis Lewandowski gehörte zu den großen Erneuerern der synagogalen Musik.  
Foto:  Jens Ziehe  /  Jüdisches Museum Berlin

Synagogale Musik im liberalen Judentum

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist das Judentum gespalten. Im Jahr 1810 wurde in Deutschland eine Reformbewegung begründet, die sich später in allen west- und mitteleuropäischen Ländern (wie auch in der Neuen Welt) etablierte und ein Ausdruck der Emanzipationsbestrebungen eines Teils des europäischen Judentums war. Die Reformbewegung im Judentum rührte relativ wenig an religiösen Grundsätzen (was sie von der christlichen Reformation grundsätzlich unterscheidet), dafür wurden aber die äußeren Formen der Religionspraxis umso stärker verändert. Nicht zuletzt wurde eine radikale Erneuerung der synagogalen Musik angestrebt. Die wichtigsten Komponisten der Reformbewegung – Salomon Sulzer (1804–1890) in Wien, Louis Lewandowski (1821–1894) in Berlin, Samuel Naumbourg (1817–1880) in Paris und einige andere – orientierten sich dabei an zeitgenössischer protestantischer und katholischer Kirchenmusik und entwickelten einen Stil, der sich an die romantische Musik jener Zeit anlehnte. Einige christliche Komponisten haben zudem zum Repertoire der Reformsynagoge beigetragen (das bekannteste Beispiel ist eine Psalmvertonung von Franz Schubert im Auftrag von Sulzer). Eine besonders heftig umstrittene Neuerung, die ebenfalls aus der Kirchenmusik stammte, war die Einführung der Orgel, von der unter anderem eine „disziplinierende“ Wirkung erwartet wurde. Wie Lewandowski es formulierte: „Die Orgel, das Instrument der Instrumente, ist vermöge ihrer weit ausgebenden Tonfülle allein im Stande, große Massen in großen Räumen zu beherrschen und zu leiten.“ [2]

Die jüdische musikalische Tradition wurde zwar nicht vollständig aufgegeben, die überlieferten Melodien wurden allerdings in ein ihnen stilistisch fremdes Korsett des europäischen tonalen Denkens mit seiner Dur-Moll-Harmonik, der strengen rhythmischen Organisation und dem vierstimmigen Choralsatz gezwungen. Dieser Stil entsprach den Bedürfnissen der emanzipierten Juden nach zeitgemäßen ästhetischen Formen des jüdischen Gottesdiensts – auf solche Weise sollte die Integration der Juden in die europäische Kultur musikalisch verarbeitet werden.

Inzwischen hat sich die Musik der Reformsynagoge parallel zur protestantischen Kirchenmusik stark gewandelt. Anstelle der Orgel werden im Gottesdienst Instrumente wie Gitarre, Klavier, Cello, Flöte, Trommeln benutzt. Das musikalische Repertoire ist äußerst vielfältig, es wird stets dem Zeitgeist angepasst und schließt moderne Gesänge aus den USA, chassidische Lieder, Melodien aus Israel oder auch umgetextete Popsongs ein. Nur wenige „traditionsbewusste“ Reformsynagogen pflegen noch das „klassische“ Repertoire aus dem 19. Jahrhundert. Frauen genießen im liberalen jüdischen Gottesdienst mittlerweile eine volle Gleichberechtigung.

Neben den Reformgemeinden existieren heute weitere liberale Richtungen, darunter das konservative Judentum (auch Masorti genannt) oder das so genannte Jewish Renewal, deren Musik ebenfalls durch eine bunte Mischung aus traditionellen und modernen Elementen geprägt ist.

MIZ WISSEN

Institutionen, Literatur und Links

Institutionen

Titel
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover – Europäisches Zentrum für Jüdische Musik

Text
Institut zur Erforschung, Rekonstruktion, Dokumentation u. Vermittlung jüdischer Musik in all ihren Erscheinungsformen.

Titel
Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar – Lehrstuhl Geschichte der Jüdischen Musik

Text
Erster, voll ausgestatteter Lehrstuhl für jüdische Musikgeschichte in Europa.

Titel
Abraham Geiger Kolleg – Kantorenseminar

Text
An-Institut der Universität Potsdam mit 4-jähriger Ausbildung für die Ausübung des Kantorenamts an jüdischen Gemeinden in Deutschland und dem europäischen Ausland.

Titel
ACHAVA Festspiele Thüringen

Text
Konzerte u. a. in der Alten Synagoge Erfurt, der ältesten erhaltenen Synagoge Europas; Ausstellungen und Podiumsdiskussionen zu Themen aus Religion und Politik, Gesprächsreihen und Schüler-Programme.

Titel
Zentralrat der Juden in Deutschland – Jewrovision

Text
Wettbewerb nach dem Prinzip des „Eurovision Song Contest“ für jüdische Kinder und Jugendliche aus Deutschland im Alter 10-19 Jahre,

Literatur und Links

Titel
Ein Gebet ohne Gesang ist wie ein Körper ohne Seele

Text
Aspekte der synagogalen Musik, hrsg. v. Rebekka Den, Dorothea M. Salzer und dem Europäischen Zentrum für jüdische Musik, Potsdam: Universitätsverlag Potsdam, 2014

Titel
Orgel ad libitum

Text
Einblicke in die Musik der Reformsynagogen am Beispiel der "Sammlung Oberkantor Nathan Saretzki", Martha Stellmacher, Hannover: Wehrhahn-Verlag, 2015

Titel
Der eine Gott und die Vielfalt der Klänge

Text
Sakrale Musik der drei monotheistischen Religionen. Vorträge des Symposiums im Rahmen des Musikfest Stuttgart 2012, hrsg. v. Michael Gassmann, Kassel [u.a.]: Bärenreiter, 2013 (Internationale Bachakademie Stuttgart: Schriftenreihe; Bd. 18)

Titel
Singen als interreligiöse Begegnung

Text
Musik für Juden, Christen und Muslime, hrsg. v. Bernhard König [u.a.], Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh, 2016

Titel
Website des Europäischen Zentrums für jüdische Musik

Text
Umfangreiche Linkliste zu verschiedenen Aspekten jüdischer Musik: Datenbanken mit Notenliteratur und digitalen Tonaufnahmen, Recherchemöglichkeiten in Bibliotheken und digitalisierten Beständen etc.

Die Rolle des Kantors im jüdischen Gottesdienst und im Gemeindeleben

Die christliche Bezeichnung „Kantor“ für einen professionellen jüdischen Vorbeter etablierte sich erst im 19. Jahrhundert in der Reformbewegung: Salomon Sulzer bezeichnete sich als Erster als Kantor, um die Bedeutung dieses Amts und seine Gleichwertigkeit mit christlichen Kirchenmusikern zu unterstreichen. Inzwischen wird dieser Begriff auch im orthodoxen Milieu akzeptiert, obwohl die traditionelle Bezeichnung Chasan immer noch bevorzugt wird.

Seit den Anfängen des Synagogengottesdiensts stand der Vorbeter im Mittelpunkt des Geschehens, ein Beruf wurde aus dieser Tätigkeit erst zu Beginn der Neuzeit. Grundsätzlich kann die Leitung des Gottesdiensts von jedem Gemeindemitglied ausgeübt werden, allerdings sind dafür Kenntnisse und Fähigkeiten notwendig, die insbesondere unter den heutigen, überwiegend säkular lebenden Juden selten sind. Der Vorbeter muss nicht nur eine musikalische Begabung (eine angenehme und ausdrucksvolle Stimme und ein musikalisches Gedächtnis), sondern auch eine perfekte Beherrschung des liturgischen Ablaufs und der hebräischen Sprache aufweisen. Im jüdischen Gottesdienst ist der Vorbeter die zentrale Gestalt, während der Rabbiner nicht unbedingt aktiv involviert werden muss. Als Gelehrter soll er in der Regel nur eine Predigt halten.

Nur größere jüdische Gemeinden können sich einen professionellen Vorbeter oder Kantor leisten, an kleineren Gemeinden wird diese Funktion von Laien übernommen, oft muss der Rabbiner mangels Alternativen den Gottesdienst leiten.

In der Glanzzeit der Reformbewegung vor dem Zweiten Weltkrieg wurden an vielen großen Reformgemeinden jeweils drei Synagogenmusiker beschäftigt: ein Kantor, der im Gottesdienst ausschließlich als Sänger fungierte, ein Chorleiter und ein Organist. Heute gibt es nur wenige Gemeinden mit einem Chor, auch die Orgel wird kaum noch verwendet. Die Musik im Gottesdienst ist also auch im liberalen Judentum zumeist auf den Solo-Gesang des Kantors (der in den angelsächsischen Ländern im Übrigen zunehmend als „song leader“ bezeichnet wird und im Gottesdienst oft mit einer Gitarre erscheint) und die gemeinschaftlichen Gesänge der Beter reduziert.

Ein besonderer Schwerpunkt des Gottesdiensts ist die öffentliche Lesung aus der Torah und einigen anderen biblischen Texten. Die jeweilige wöchentliche Textportion wird nach einem festgelegten Ritus auf acht Personen aus der Gemeinde oder Gäste verteilt, und es gilt als große Ehre, zur Lesung aufgerufen zu werden. Da die musikalische Gestaltung der Lesung mit festgelegten Motiven (Kantillationen) äußerst kompliziert und ein fehlerfreier Vortrag eminent wichtig ist, wird die Lesung von einem so genannten Baal Kore (Meister der Lesung) übernommen, der die Motive der Lesung auswendig kennt. Diese Funktion wird oft vom Kantor erfüllt. Die aufgerufenen Personen stehen dabei in der Nähe des Lesepults (Bima) und dürfen höchstens nur leise mitlesen, falls sie dazu in der Lage sind.

Der Kantor begleitet alle Ereignisse des jüdischen Lebenszyklus, von der Beschneidungszeremonie (Brit mila) am achten Lebenstag des männlichen Neugeborenen bis zur Beerdigung.
Autor
Jascha Nemtsov

Den Gottesdienst zu leiten ist die wichtigste, jedoch bei Weitem nicht die einzige Aufgabe eines jüdischen Kantors. Von ihm wird die komplette musikalische Betreuung des Gemeindelebens im liturgischen und profanen Bereich erwartet, die unter anderem musikpädagogische und musiktheoretische Kompetenz sowie Kenntnisse auf verschiedenen Gebieten der jüdischen und der allgemeinen Musikkultur voraussetzt. Dazu gehören vor allem religiöse und säkulare Festlichkeiten, bei denen Musik unentbehrlich ist.

Oft ist der Kantor auch als Religionslehrer tätig. Traditionsgemäß unterrichtet er Kinder, die sich auf ihre Volljährigkeit vorbereiten: Bar-Mitzwa bei Jungen und Bat-Mitzwa bei Mädchen. Zu der entsprechenden Feier in einem Schabbat-Gottesdienst gehört der selbstständige Vortrag eines Torah-Texts mit den richtigen Kantillationen. Aber auch die Grundlagen der Liturgie und des jüdischen religiösen Selbstverständnisses werden bei diesem Unterricht erlernt.

Der Kantor begleitet zudem alle Ereignisse des jüdischen Lebenszyklus, von der Beschneidungszeremonie (Brit mila) am achten Lebenstag des männlichen Neugeborenen bis zur Beerdigung. Auch soziale Aufgaben wie Kinder- und Jugendarbeit, Seelsorge oder diverse Familienbelange gehören zum Tätigkeitsbereich eines Kantors.

Die Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern am St.-Jakobs-Platz München. Außenansicht von der modernen Synagoge.
Die Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern am St.-Jakobs-Platz München  
Foto:  Andreas Gregor
Torah-Rollen in der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
Torah-Rollen in der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern  
Foto:  Andreas Gregor
Innenansicht der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Bänke und Wände aus Holz werden von einer großen Glaskuppel überdeckt.
Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Innenansicht  
Foto:  Andreas Gregor

Jüdisches Leben und Synagogenmusik im heutigen Deutschland

Vor der Shoah galt Deutschland – die Heimat des aschkenasischen Judentums und die Wiege der Reformbewegung – trotz seiner vergleichsweise kleinen jüdischen Bevölkerung als eines der wichtigsten jüdischen Zentren auch auf dem Gebiet der Synagogenmusik. Viele berühmte jüdisch-orthodoxe Kantoren des Goldenen Zeitalters der Chasanut wirkten hier im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, darunter Yossele Rosenblatt, Salomo Pinkasovitch oder Zavel Kwartin. Insbesondere aber im Reformbereich haben deutsche Synagogenmusiker Maßstäbe gesetzt und eigene stilistische Richtungen in Großstädten wie Berlin, München, Hamburg und Frankfurt begründet. Vor allem die Jüdische Gemeinde zu Berlin trug in den 1920er und 1930er Jahren zur Entwicklung der Synagogenmusik bei, indem sie die Entstehung und Aufführung mehrerer großformatiger liturgischer Werke förderte. 1932 wurden in Berlin die neuen Freitagabend-Liturgien von Leo Kopf und Heinrich Schalit uraufgeführt, in den folgenden Jahren Werke von Ernest Bloch, Hugo Adler, Jakob Weinberg, Max Ettinger und Oskar Guttmann präsentiert. Sogar noch 1939 wurde eine neu entstandene Freitagabend-Liturgie des Kantors der Synagoge Rykestrasse, Leo Ahlbeck, aufgeführt. Das Gemeinsame dieser Werke war eine Rückkehr zu den ursprünglichen Quellen der jüdischen liturgischen Musik als Alternative zum etablierten Repertoire der Reformsynagoge. Die in den Jahrzehnten zuvor vernachlässigten traditionellen Elemente sollten wiederbelebt und in einen zeitgemäßen, modernen Stil integriert werden. Dadurch sollte eine Synthese erreicht werden, die gewissermaßen das Westeuropäische und das Osteuropäische, das Liberale und das Orthodoxe verbindet. Manche der damals entstandenen Kompositionen zeigen, dass eine solche Synthese hohe künstlerische Qualitäten bewirken konnte. Ein Beispiel dafür ist die 1934 in Berlin uraufgeführte und 2012 wiederentdeckte Freitagabend-Liturgie von Jakob Dymont (1880–1956). Diese vielversprechende Entwicklung wurde jedoch sehr bald durch die Shoah abgebrochen. Das zum Teil unter den Bedingungen der NS-Herrschaft geschaffene neue Repertoire wurde vergessen.

Nach 1945 schien das jüdische Leben in Deutschland zunächst nicht mehr vorstellbar. Während in den ersten Nachkriegsjahren neben etwa 10.000 bis 15.000 zumeist in Verstecken oder durch Mischehen geretteten deutschen Juden über 200.000 ehemalige KZ-Häftlinge als so genannte Displaced Persons in Deutschland lebten, schrumpfte ihre Zahl schon zu Beginn der 1950er Jahre auf lediglich 12.000. Es waren zumeist Überlebende aus osteuropäischen Ländern, die aus verschiedenen Gründen in Deutschland blieben. Die neuen jüdischen Kultusgemeinden wurden ausnahmslos nach dem orthodoxen Ritus geführt, weil nur noch die wenigsten Juden sich der liberalen deutsch-jüdischen Tradition verbunden fühlten.

Die Situation änderte sich erst 1990, als die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion einsetzte. Bis 2005, als die jüdische Einwanderung durch eine neue Regelung stark eingeschränkt wurde, kamen ca. 220.000 Menschen nach Deutschland, allerdings schloss sich nur weniger als die Hälfte von ihnen den jüdischen Gemeinden an.

Ein großes Problem ist die Überalterung der Gemeinden: Im Jahr 2019 waren nur zwölf Prozent der Mitglieder junge Menschen unter 21 Jahren, 60 Prozent hingegen älter als 50 Jahre. [3] Besonders bemerkenswert ist, dass die Zahl der Kleinkinder trotz massiver Zuwanderung seit 1989 fast unverändert blieb. Es ist daher kein Wunder, dass die Gemeinden seit 2005 wieder schrumpfen. Außerhalb der Großstädte ist dieser Prozess besonders bemerkbar. Nach der offiziellen Statistik des Zentralrats der Juden in Deutschland gab es im Jahr 2015 105 Gemeinden; Ende 2019 vereinten sie insgesamt 94.771 Mitglieder – das sind 13.000 weniger als 2005. Dazu gehören auch 24 liberale Gemeinden (mit insgesamt 4.500 Mitgliedern), die allesamt nach 1990 gegründet wurden und im Dachverband Union progressiver Juden in Deutschland organisiert sind. In allen Gemeinden sind die meisten Mitglieder russischsprachig, mehrere Gemeinden bestehen sogar ausschließlich aus russischsprachigen Juden. Wie der Historiker Julius Schöps feststellte, gibt es „kein deutsches Judentum mehr, das ist vorbei. Wir werden ein russisch geprägtes Judentum in Deutschland haben.“ [4]

Trotz der hoffnungsvollen Entwicklungen nach 1990 kann die Zukunft der jüdischen Gemeinschaft keinesfalls als gesichert gelten. Die nächsten Jahrzehnte werden zeigen, ob es sich um einen Neuanfang oder lediglich um einen aufgeschobenen Niedergang handelt.

Zu den Schwierigkeiten, mit denen das jüdische Leben in Deutschland in der Nachkriegszeit konfrontiert war, gehörte der Mangel an gut ausgebildeten Rabbinern und Kantoren. Das Niveau der Synagogenmusik fiel im Vergleich zu den früheren Zeiten dramatisch. Oft verfügten sogar die angestellten Kantoren nur über sehr unzureichende musikalische Fähigkeiten. Das Repertoire bestand fast ausschließlich aus traditionellen Gesängen aus Osteuropa. Der liberale jüdische Gottesdienst existierte lediglich in Berlin, wo der Kantor Estrongo Nachama (1918–2000) wirkte.

Jüdische religiöse Musik im deutschen Musikleben

Paradoxerweise erregte die synagogale Musik in Deutschland ausgerechnet in der Nachkriegszeit zunehmend das Interesse des nichtjüdischen Publikums. Die Musik der Reformsynagoge, die im Gemeindeleben kaum präsent war, wurde seit Ende der 1940er Jahre regelmäßig im Radio übertragen und in öffentlichen Konzerten aufgeführt. Estrongo Nachama übte eine äußerst intensive Konzerttätigkeit aus und wurde dabei oft vom RIAS Kammerchor Berlin sowie dem gemischten Chor seiner Synagoge Pestalozzistraße begleitet. Dieser Chor existiert bis heute, außerhalb der Synagoge tritt er unter dem Namen Synagogal-Ensemble Berlin auf. Sein Repertoire besteht zum größten Teil aus der Musik von Lewandowski, zu der gelegentlich Werke amerikanischer Synagogenkomponisten wie Ben Steinberg oder Meir Finkelstein hinzukommen.

Der 1962 gegründete Leipziger Synagogalchor ist nicht mit einer Synagogengemeinde assoziiert, er tritt ausschließlich in Konzerten auf und pflegt ein ähnliches Repertoire an liturgischen Werken sowie jüdische Folklore.

In den letzten Jahrzehnten sind in Deutschland einige Amateurchöre gegründet worden, die sich für jüdische Musik und darunter für Synagogenmusik interessieren, dazu gehört der 1994 durch Estrongo Nachama gegründete Shalom Chor Berlin (Christlich-Jüdische Chorgemeinschaft Berlin-Brandenburg) an der Baptisten-Gemeinde in Steglitz.

Zu erwähnen ist auch die Tätigkeit des Europäischen Zentrums für jüdische Musik, das 1988 in Augsburg gegründet wurde und sich seit 1992 in Hannover befindet. Das Zentrum unter seinem Gründungsdirektor, dem Organisten und Chorleiter Andor Izsák, kooperierte mehrere Jahre lang mit dem Chor des NDR. Das Europäische Zentrum für jüdische Musik veranstaltete zahlreiche Konzerte, in denen wiederum hauptsächlich die Musik der deutschen Reformsynagoge des 19. Jahrhunderts mit Orgelbegleitung aufgeführt wurde. Inzwischen versteht sich das Zentrum als wissenschaftliche Institution mit den Schwerpunkten Erforschung, Rekonstruktion, Dokumentation und Vermittlung der jüdischen Musik in all ihren Erscheinungsformen. 2005-2017 existierte am Zentrum ein eigener Chor, der sich Europäischer Synagogalchor nannte, 2018 wurde er als selbständige Organisation unter dem Namen Synagogalchor Hannover neugegründet. Jüdische religiöse Musik ist einer der Schwerpunkte der Villa Seligmann in Hannover, die sich als „Haus für jüdische Musik“ definiert und seit 2018 ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm mit verschiedenen Formen und Gattungen jüdischer Musik anbietet.

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Die Alte Synagoge in Erfurt ist die älteste Synagoge Mitteleuropas.
Die Alte Synagoge in Erfurt ist die älteste Synagoge Mitteleuropas.  
Foto:  Jüdisch Historischer Verein Augsburg

Allen diesen Aktivitäten ist gemeinsam, dass sie so gut wie keine Verbindung zum jüdischen Gemeindeleben in Deutschland haben. Zudem fördern sie ein Repertoire, das in den deutschen Synagogen – genauso wie in den Synagogen anderer Länder – nur noch eine marginale Rolle spielt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass für das deutsche Publikum diejenigen Teile der jüdischen Kultur und speziell jüdischer Musik attraktiv sind, die am wenigsten authentisch jüdisch sind. Dazu gehören unter anderem die populäre Klezmer-Musik sowie die Musik der deutschen Reformsynagoge des 19. Jahrhunderts. Somit führt die Synagogenmusik in Deutschland eine seltsame Doppelexistenz: in den jüdischen Gemeinden und auf der Konzertbühne. Beide Bereiche sind fast hermetisch voneinander abgetrennt. Die Konzertdarbietungen vermitteln eine museale und dazu noch sehr beschränkte Sicht auf die Musikkultur des deutschen Judentums; im Gottesdienst bleibt aber die Musik der Synagoge weiterhin lebendig, und sie unterliegt einem ähnlichen Wandel, der die synagogale Musik in der ganzen Welt in den letzten Jahrzehnten erfasste.

Ausbildung jüdischer Kantoren in Deutschland

Während das Rabbinerstudium mit der Gründung der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin (1872) bis zu ihrer Schließung im Jahr 1942 eine feste akademische Grundlage bekam, sollte die Ausbildung der jüdischen Kantoren noch lange Zeit hinter den modernen Anforderungen zurückbleiben. Es gab bis ins 20. Jahrhundert hinein keine Lehranstalten, die darauf spezialisiert waren. Junge Kantoren nahmen entweder privaten Unterricht oder wurden als Chorknaben direkt in der liturgischen Praxis ausgebildet. Erst 1936 wurde an der ehemaligen Jüdischen Privaten Musikschule Hollaender in Berlin (die eigentlich ein Konservatorium war) ein Beth Hachasanim (hebr.: Haus der Kantoren oder Kantorenschule) gegründet. Die Studenten bekamen dort erstmals systematischen Unterricht nicht nur im Synagogengesang, sondern auch in musiktheoretischen Fächern sowie in der jüdischen Geschichte und Tradition. Das Beth Hachasanim existierte bis 1939, die meisten seiner Lehrer und Studenten wurden später Opfer der Shoah.

1999 wurde das erste Rabbinerseminar in Deutschland nach dem Krieg gegründet – das Abraham Geiger Kolleg (AGK). Im Herbst 2008 wurde dort eine Abteilung für die Ausbildung jüdischer Kantoren eröffnet, die seit 2013 als Studiengang von der School of Jewish Theology an der Universität Potsdam angeboten wird. Die wissenschaftliche Betreuung der Kantorenausbildung wird durch den Lehrstuhl für Geschichte der jüdischen Musik (mit Schwerpunkt Synagogenmusik) an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar geleistet. 2014 organisierte der Lehrstuhl die Thüringer Tage der Synagogenmusik. Ein emotionaler Höhepunkt dieses Festivals war der öffentliche Freitagabend-Gottesdienst in der Alten Synagoge Erfurt am 11. Juli 2014 – der erste Gottesdienst dort seit der Vernichtung der Jüdischen Gemeinde von Erfurt im Jahre 1349.

Die Kantorenausbildung realisiert konsequent die Idee der Professionalisierung des Kantorenberufs. Ein umfassender Lehrplan wird angeboten, der eine berufsorientierte Ausbildung in liturgischem Gesang mit akademischer Kompetenz in Jüdischen Studien, in Religionspädagogik und in musiktheoretischen Fächern verbindet. Ein Jahr ihrer Ausbildung verbringen die Kantorenstudenten an der School of Sacred Music des Hebrew Union College – Jewish Institute of Religion in Jerusalem, wo sie auch ihre Hebräisch-Kenntnisse vertiefen. Das Studium am Kantorenseminar wird mit Stipendien unterstützt.

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Das Berliner Synagogalensemble der Synagoge Pestalozzistraße.
Das Berliner Synagogalensemble der Synagoge Pestalozzistraße  
Foto:  Judith Tarazi  /  Synagogalensemble Berlin
Die Kantorenstudierenden, zu denen zurzeit fünf Männer und zwei Frauen gehören (Stand: Juni 2020), absolvieren ihre Praktika in verschiedenen jüdischen Gemeinden in Deutschland und im europäischen Ausland. Ihnen wird ein möglichst breites Spektrum des synagogalen Repertoires vermittelt, das auf drei Säulen basiert: der osteuropäischen orthodoxen Tradition, der deutschen liberalen Tradition sowie der amerikanischen Synagogenmusik des 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus werden zusätzlich Musikrichtungen gelehrt, die etwa bei der Gestaltung von Gemeindefeierlichkeiten wichtig sind: chassidische Musik, jiddische Folklore, Melodien sephardischer und orientalischer Juden oder israelische Lieder. Diese Kenntnisse erlauben den Absolventen, sowohl in den orthodoxen Gemeinden als auch in den Gemeinden liberaler Ausrichtung zu arbeiten.

Bislang haben insgesamt acht jüdische Kantorinnen und Kantoren – drei Frauen und fünf Männer – das Abraham Geiger Kolleg absolviert, sie arbeiten heute in verschiedenen jüdischen Gemeinden in Deutschland, Schweden und Frankreich.

Ein wichtiges Anliegen ist die Überwindung der erwähnten Kluft zwischen den konzertanten Darbietungen synagogaler Musik und der liturgischen Praxis. In Konzerten und anderen öffentlichen Veranstaltungen präsentieren die Kantorenstudierenden verschiedene Facetten der Synagogenmusik. Dieses vielfältige Repertoire bringen sie im Rahmen der Konzertreihen des Zentralrats der Juden in Deutschland regelmäßig auch in jüdischen Gemeinden.

Schlussbemerkung

Jahrhundertelang konstituierte sich die jüdische Gemeinschaft in der Diaspora vor allem durch die eigene Religion. Infolge der Aufklärung büßte die Religion bei den Juden genauso wie bei allen europäischen Völkern allmählich ihre identitätsstiftende Rolle ein. Seit dem 19. Jahrhundert wurde versucht, die jüdische Identität auf eine nichtreligiöse Weise zu definieren.

Die streng religiösen Juden sind heute überall in der Diaspora, wie auch in Israel in der Minderheit. Für die meisten Juden bedeutet das Judentum nicht mehr die strikte Befolgung der religiösen Gebote, sondern Beschäftigung mit jüdischer Kultur im breitesten Sinne, Engagement für jüdische Organisationen, Erlernen jüdischer Traditionen, Sprachen, Geschichte. Religiöse Bräuche werden – wenn überhaupt – nur teilweise gepflegt. Jeder kann heute seine jüdische Identität so gestalten, wie es seinen persönlichen Neigungen, seiner Lebensweise, seiner Herkunft und seinen familiären Traditionen am besten entspricht. Das wichtigste Element der säkularen jüdischen Identität ist seit mehr als 100 Jahren die jüdische nationale Bewegung – der Zionismus. Heute ist der Staat Israel nicht nur für seine Bürger, sondern auch für die Juden in der ganzen Welt ein wichtiges Identifikationsmodell. Gewissermaßen besitzt seine Existenz in der heutigen säkularen Zeit für das Judentum die gleiche Bedeutung wie die Torah in den früheren Jahrhunderten.

Auch die jüdische religiöse Musik spielt daher im Alltag jüdischer Menschen nur noch eine verhältnismäßig geringe Rolle. Dagegen ist das Interesse der breiten Öffentlichkeit an dieser Musik gewachsen. Während die Pflege der jüdischen religiösen Musik früher ausschließlich auf den authentischen Rahmen der Synagoge bzw. das religiöse jüdische Haus beschränkt war, findet sie heute Eingang in ganz unterschiedliche öffentliche Räume: Sie wird im Konzert aufgeführt, durch Hörfunk, Fernsehen und Tonträger verbreitet und einer wissenschaftlichen Erforschung in akademischen Einrichtungen zugeführt. Einer sogar noch radikaleren Metamorphose wurde in den letzten Jahrzehnten die weltliche jüdische Musik unterzogen: Alte Klezmermelodien und jiddische Volkslieder wurden im Rahmen der Weltmusikbewegung wiederbelebt und neu gestaltet und erfuhren unter diesen Umständen eine Art Renaissance hauptsächlich außerhalb des jüdischen Milieus. Solche Musikgattungen dienen heute als Projektionsflächen für gewisse romantische Vorstellungen vom Judentum, ohne dass sie irgendwelche Verbindung zur realen jüdischen Identität besitzen. Wie viele andere Elemente der jüdischen Kulturtradition wird auch die Synagogenmusik zunehmend Teil eines breiten, stark diversifizierten öffentlichen Kulturraums.

Über den Autor

Jascha Nemtsov ist Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und Akademischer Studienleiter der Kantorenausbildung des Abraham Geiger Kollegs Potsdam.
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Fußnoten

  1. Vgl.: Eliyahu Schleifer: Current trends of liturgical music in the Ashkenazi synagogue, in: The World of Music, 1995, vol. 37, Nr. 1, S. 60.
  2. The Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem, Nachlaß Moritz Stern, P 17/585, Bl. 59. Vgl.: Jascha Nemtsov, Hermann Simon: Louis Lewandowski. „Liebe macht das Lied unsterblich!“ (=Jüdische Miniaturen, Band 114), Berlin 2011.
  3. Vgl. dazu die Mitgliederstatistik der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, die Zahlen liegen für die Jahre bis 2019 vor. Online unter https://www.zwst.org/de/service/mitgliederstatistik/(Zugriff: 02. Juni 2020 / 30. November 2021).
  4. taz, Nr. 7699 vom 25.6.2005, S. 2.