Wöchentlicher Musikkonsum (Juni 2021)

Abbildung: Wöchentlicher Musikkonsum
16- bis 70-Jährige hörten 2021 im Schnitt 18 Stunden und 14 Minuten Musik pro Woche, gut drei Stunden weniger als 2018. Zunehmend genutzt werden kostenpflichtige Streaming-Angebote und Online-Radios.

Die Langzeitstudie „Zukunft der Musiknutzung in Deutschland“ untersuchte Veränderungen in der Nutzung von Musik in sechs Befragungswellen über einen Zeitraum von drei Jahren. Eine siebte Befragungswelle wurde im Juni 2021 durchgeführt, um den Einfluss der COVID‑19-Pandemie auf das Verhalten der Konsument*innen und ihre Einstellungen zur Musiknutzung weiter zu verfolgen. Unter anderem wurde in der Studie danach gefragt, wie viele Stunden Musik in den letzten sieben Tagen über welche Medienformate gehört wurde. Insgesamt waren es zuletzt durchschnittlich 18 Stunden und 14 Minuten, und zwar zu gleichen Anteilen von ca. 39,5 % über das herkömmliche Radio und Streaming. In ca. 20 % der Zeit wurde Musik von Tonträgern und gespeicherten Musikdaten abgespielt.

Die Summe des wöchentlichen Musikkonsums war konstant rückläufig, auch während der COVID-19-Pandemie. Die erste Befragungswelle im August 2018 ergab noch einen Wert von durchnittlich 21 Stunden und 29 Minuten. Seitdem verringerte sich die Zeit, in der Musik gehört wurde, um 15 %.

Durchschnittlicher wöchentlicher Musikkonsum (August 2018 bis Juni 2021)
Abbildung: Durchschnittlicher wöchentlicher Musikkonsum im Zeitvergleich

Stetig abgenommen hat insbesondere der Musikkonsum über das herkömmliche Radio. Wurden im Sommer 2018 noch durchschnittlich 9 Stunden und 23 Minuten über dieses Medium gehört, waren es im Sommer 2021 nur noch 7 Stunden und 11 Minuten. Dies entspricht einem Rückgang von mehr als 23 %. Hingegen nahm im selben Zeitraum der Musikkonsum über Online-Radios von 1 Stunde und 38 Minuten auf 2 Stunden und 33 Minuten um 56 % zu. In der fünften und sechsten Befragungswelle waren die Werte für Online-Radios noch höher. Kostenpflichtige Musikstreaming-Dienste wurden ebenfalls immer häufiger genutzt, auch wenn der Anstieg mit 20 % geringer ausfiel. Zuletzt waren es bei diesem Medium durchschnittlich 2 Stunden und 36 Minuten in der Woche.

Bei anderen Online-Streamings war die Tendenz leicht rückläufig. Über YouTube wurden zuletzt wöchentlich im Schnitt 1 Stunde und 10 Minuten Musik gehört (16 Minuten weniger als im Sommer 2018), über andere Videostreaming-Dienstportale im Internet 7 Minuten (ein Minus von 4 Minuten) und über kostenlose Musikstreaming-Dienste 43 Minuten (ein Minus von 9 Minuten).

Auch bei Musikmedien, die im Besitz der Konsument*innen sind, war der Trend rückläufig. Über physikalische Tonträger wurde zuletzt in der Woche durchschnittlich 1 Stunde und 19 Minuten Musik gehört (22 Minuten weniger als im Sommer 2018, ein Rückgang um knapp 22 %), von gespeicherten digitalen Musikdaten wurden 2 Stunden und 22 Minuten Musik abgespielt (1 Stunde und 11 Minuten weniger, ein Rückgang um ein Drittel).

Bei Live-Musik lag die durchschnittliche wöchentliche Hördauer in den ersten Befragungswellen bei durchschnittlich rund 30 Minuten im Sommer und bei etwas weniger als 20 Minuten im Winter. Unter Pandemiebedingungen wurden auf Konzerten in den Sommern 2020 und 2021 nur noch durchschnittlich 9 Minuten Musik pro Woche gehört, im Winter 2021 waren es 4 Minuten.

Tabelle
Hörgewohnheiten nach Medienformat
Tabelle: Hörgewohnheiten nach Medienformat

Hinweis

Bei der Studie handelt es sich um eine auf drei Jahre angelegte repräsentative Panelbefragung der Universität Hamburg, die in sieben Wellen mittels Online-Fragebogen durchgeführt wurde. Das Design der Studie wurde in Kooperation mit den Auftraggebern (BDKV, BVMI, GEMA, GVL, LIVE-KOMM, SOMM, VUT) entwickelt. Ziel der Studie ist die Analyse, wie in Deutschland aktuell und zukünftig Musik entdeckt, gekauft und konsumiert wird. Für die erste Welle im August 2018 wurden 5.140 in Deutschland lebende Menschen im Alter von 16 bis 70 Jahren zu ihrem Musiknutzungs-, Such- und Kaufverhalten befragt. Alle Teilnehmer*innen der ersten Welle wurden in den folgenden Wellen erneut eingeladen, wobei eine Teilnahme an allen Wellen nicht notwendig war. An der 2. Befragungswelle im Januar 2019 beteiligten sich 3.365, an der 3. Welle 2.514, an der 4. Welle 1.576 (davon 45 neue Teilnehmer*innen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren), an der 5. Welle 1.670, an der 6. Welle 1.633 und an der 7. Befragungswelle 1.487 Personen (davon 73 neue Teilnehmer*innen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren).

Statistik

Quelleninformationen

Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Michel Clement und Michael Kandziora. Studie zur Zukunft der Musiknutzung 2018-2021. Ergebnisse der siebten Stufe der Panelbefragung. Hamburg 2021; sowie Ergebnisfolien früherer Befragungswellen.

Weitere Versionen dieser Statistik

Das könnte Sie auch interessieren

Das könnte Sie auch interessieren