Mozarts „Die Zauberflöte“ war auch 2021/22 die meistgespielte Oper in Deutschland. Die Aufführungszahlen der Opern stabilisierten sich zuletzt wieder.

Die Spielzeitanalyse zeigt, welche Opern unter den zunehmend erleichterten Coronoschutzmaßnahmen der Spielzeit 2021/22 am häufigsten aufgeführt wurden, nachdem es 2020/21 viele Werke erst gar nicht oder nur selten auf die Bühne schaffen konnten.

Mit 245 Aufführungen führt „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart die Liste der meistgespielten Opern der Spielzeit 2021/22 erneut an. Die 21 Inszenierungen des Werks, die als Oper auf die Bühne gebracht wurden, wurden rund 105.000 Mal besucht. Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ – häufig im Wechsel mit der „Zauberflöte“ die meistgespielte Oper in Deutschland –  konnte nach dramatischen Einbrüchen in der Spielzeit 2020/21 (drei Aufführungen vor insgesamt 756 Besucher*innen) zuletzt wieder 142 Mal auf die Bühne gebracht werden und verzeichnete knapp 66.000 Besuche. Bizets „Carmen“ erreichte mit 150 Aufführungen so viele wie seit 2016/17 nicht mehr. Die Zuschauerzahlen lagen 2021/22 unter den andauernden pandemiebedingten Einschränkungen  insgesamt aber weiterhin unterhalb der vorpandemischen Werte.

Traten 2020/21 unter den durch die Pandemie stark eingeschränkten Spielzeitbedingungen noch einige z. T. zeitgenössische Werke in Erscheinung, die selten auf deutschen Bühnen gezeigt werden, so besteht die Liste der meistgespielten Opern 2021/22 fast ausschließlich wieder aus Werken, die auch vor der Pandemie häufig in Deutschland zu sehen waren. Benjamin Brittens „A Midsummer Night's Dream“ bildet hier eher eine Ausnahme, auch wenn alle Werke des Komponisten in der Summe recht hohe Aufführungszahlen haben.

Die Breite des Opernrepertoires an den Musiktheatern und den Stellenwert zeitgenössischer Opern kann das vorliegende Ranking allerdings nicht erfassen.

Tabelle
Die Opern mit den meisten Aufführungen der Spielzeit 2021/22
Tabelle: Die Opern mit den meisten Aufführungen der Spielzeit 2021/22

Hinweis

Grundlage der Werkstatistik ist eine Online-Befragung (bis Spielzeit 2013/14 schriftlich) sämtlicher Staats-, Stadt- und Landestheater sowie der wesentlichen privaten Bühnen im deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus werden produzierende Festivals und Ausbildungsinstitute, an denen unter professionellen Bedingungen erarbeitete Inszenierungen zur öffentlichen Aufführung gelangen, berücksichtigt. Erfasst wird das aufgeführte Gesamtrepertoire der Häuser (Eigen- und Koproduktionen) einschließlich konzertanter Aufführungen und Gastspiele in anderen Häusern, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit; Gastspiele fremder Ensembles im eigenen Haus bleiben unberücksichtigt. Da manche Theater nur Aufführungen, jedoch keine Besuchszahlen melden, kann es in einigen Fällen zu Lücken in der Darstellung kommen.

Mit der Werkstatistik 2014/15 ging eine Neufassung der Gliederungssystematik einher, um der Vielfalt von Werkmanifestationen in unterschiedlichen Theaterformaten Rechnung zu tragen. Ausschlaggebend ist seitdem nicht mehr eine vorab festgelegte Zuordnung eines Werkes in die drei Hauptsparten Musiktheater (Oper, Operette, Musical), Schauspiel und Ballett/Tanz, sondern die Entscheidung der Theater, wie sich eine Inszenierung als Werk positioniert. Dazu wurde die Gliederungssystematik erweitert: Gleichwertig zu den Hauptsparten werden seit 2014/15 auch das Kinder- und Jugendtheater, Puppen/Figurentheater, Revue/Liederabend sowie Mehrspartenprojekte/Performances geführt. Opern bzw. Opernbearbeitungen, die diesen Sparten zugeordnet werden, sind in der vorliegenden Statistik nicht berücksichtigt. Dies gilt auch für Inszenierungen, die in die seit der Spielzeit 2019/20 geführte Sparte Digitales Theater fallen; die Sparte umfasst sowohl genuin digitale Inszenierungen als auch Bühneninszenierungen, die live gestreamt oder als Aufzeichnung online gestellt werden.

Statistik

Fußnoten

  1. Seit März 2020 kam es infolge der COVID-19-Pandemie wiederholt zu Einschränkungen des Spielbetriebs bis hin zu Schließungen von Spielstätten, was sich in den Spielzeitdaten niederschlägt.
  2. Da im Gegensatz zu vorangegangenen Ausgaben der Statistik ab der Spielzeit 2014/15 nur noch Aufführungen in Originalfassungen berücksichtigt werden, hat sich die Aufführungszahl von Mozarts „Die Zauberflöte“ im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert. Dies liegt daran, dass dieses Werk traditionell häufig in Kinder- und Jugendfassungen bzw. in anderen Bearbeitungen zu sehen ist.

Quelleninformationen

Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: Wer spielte was? Werkstatistik, hrsg. vom Deutschen Bühnenverein, diverse Jahrgänge.

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