Sechs Tage Musikfest, ausverkaufte Konzerte in ganz Hamburg, in einer Lagerhalle, in einem Park, in einem Tangostudio, im Miralles Saal und in einem Gerichtsgebäude, und zum Abschluss das Finale in der Laeiszhalle: Der Instrumentalwettbewerb TONALi kürte am Samstagabend den Sieger 2016. Der 20-jährige Till Hoffmann gewann das Finale mit seiner Interpretation von Mozarts Klavierkonzert N. 20 d-Moll KV 466, begleitet von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Kristiina Poska. Die Jury, in der Alice Sara Ott, Sheila Arnold, Sophie Pacini, Matthias Kirschnereit, Hubert Rutkowski, Sabine Frank, Gerrit Glaner sowie als Juniorjuror Marcel Mok saßen, kürte den Gewinner vor 2.000 Zuhörern, darunter rund 600 Hamburger Schüler. Das ist eine Besonderheit von TONALi: Eltern und Kinder tauschen die Rollen, die Kinder bringen ihre Eltern, Freunde und Bekannte mit ins Konzert.

"Ich freue mich über die große Anerkennung für meine Arbeit und bin dankbar für die Chance, die sich mir hier eröffnet.", zeigte sich Till Hoffmann nach der Juryabstimmung glücklich. Mit einem Aristoteles-Zitat "Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten“, fasste Juryvorsitzender Matthias Kirschnereit nach einer intensiven Woche die unvergleichliche Atmosphäre bei TONALi zusammen. "Mich begeistert die Frische und die Ernsthaftigkeit der Auseinandersetzung der jungen Pianisten. Die Zukunft wird zeigen, wer von den TONAListen etwas zu sagen hat. Alle zwölf Teilnehmer 2016 werden ihren Weg gehen“. Professor Dr. Andreas Köster von der Oscar und Vera Ritter-Stiftung übergab das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro an den strahlenden Sieger Till Hoffmann, sowie 5.000 Euro an den Zweitplatzierten Viktor Soos und 3.000 Euro an Daniel Golod, der den dritten Platz errang. Golod erhielt darüber hinaus den TONALi-Publikumspreis in Höhe von 3.000 Euro: Das Publikum kürte den 19-Jährigen mit der Interpretation von Schumanns Klavierkonzert a-Moll op. 45 via SMS-Voting zum eigenen Favoriten. Den mit 1.000 Euro dotierten Mieczysław Weinberg-Preis von peermusic classic erhielt bereits am Donnerstagabend Nina Gurol als beste Interpretin eines zeitgenössischen Werkes: York Höllers 3. Klaviersonate.

Jeder der zwölf jungen Pianisten, die bei TONALi 2016 antraten, hat eine Patenschule in Hamburg. In den Schulen engagieren sich Schülermanager für die Organisation von Schulkonzerten, für eine Schülerjury und für das TONALi-Festival "zwölf.orte / Klassik in deinem Kiez“, das vom 11. bis 22. November in Kooperation mit zwölf Hamburger Clubs und Kulturhäusern stattfindet. Im "TuttiContest“ trugen die Schülermanager einen Sitzplatzwettbewerb für das gestrige Finalkonzert aus. Die meisten Plätze in der Laieszhalle besetzte die Stadtteilschule Süderelbe, deren Schüler damit einen Besuch bei der Hamburger Steinway & Sons Fabrik mit Konzert und Empfang gewinnen.

Über TONALi:
TONALi ist Wettbewerb, Akademie, Festival und hochklassige Nachwuchsförderung. Es ist ein einzigartiges, komplexes Förderprogramm unter dem Motto "Jung für jung“. TONALi versteht sich als "Publikumsmacher“: herausragende junge Musiker schulen, binden und begeistern jährlich und bereits in sechs Ländern außerhalb Deutschlands (Schweiz, Italien, Griechenland, Russland, USA, China) rund 40.000 Kinder und Jugendliche für klassische Musik. Dabei kooperiert TONALi mit bedeutenden Konzerthäusern, Festivals, Hochschulen und Universitäten.

Einzigartig und neu ist die TONALiSTEN Agentur, die im Juni 2016 gemeinsam von TONALi mit Sabine Frank von Harrison Parrott sowie Hanni Liang als gemeinnützige GmbH gegründet wurde. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie nicht gewinnorientiert arbeitet, da sie von Mäzenen gefördert wird.

Hauptförderer von TONALi sind die Oscar und Vera Ritter-Stiftung, Hans-Kauffmann-Stiftung, Hubertus Wald-Stiftung, Claussen Simon-Stiftung, ZEIT-Stiftung, Körber-Stiftung, PwC-Stiftung, Karin Stinke-Stiftung und Freunde von TONALi e.V.

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