Im Fokus der Studie des Forschungsnetzwerks Digitale Kultur stehen die Vergütung von Musikschaffenden im deutschen Markt sowie alternative Vergütungsmodelle. Neben Vergütung und Erlösverteilung werden auch Aspekte wie Transparenz, Vielfalt und Marktmacht betrachtet. Ergänzt wird die Forschungsstudie durch ein Rechtsgutachten und konkrete Handlungsempfehlungen zu Verbesserungen beim Musikstreaming.
Laut den Ergebnissen der Studie sind über 74 Prozent der Befragten unzufrieden mit den Einnahmen aus Musikstreaming. Weniger als 9 Prozent sind hingegen zufrieden. Dabei zeigt die Datenanalyse eine Polarisierung: Im Jahr 2023 entfielen 75 Prozent der Umsätze auf 0,1 Prozent der Künstlerinnen und Künstler, umgekehrt erzielten 68 Prozent der Künstlerinnen und Künstler weniger als 1 Euro Umsatz. Die Studie kritisiert, dass die Vergütungssituation durch mangelnde Transparenz erschwert werde. Einnahmen über Musikstreaming seien schwer nachzuvollziehen und zu überprüfen, u.a. wegen komplexer Vertrags- und Lizenzketten, Berechnungsmethoden und fehlenden Datenzugangs. Weiterhin werde die Vergütungssituation von der Marktmacht großer Streamingplattformen und Major-Labels geprägt.